Gendergerechtes multisensuelles Fahrzeug

Entwurf und Konzeption eines multisensuellen Schienenfahrzeugs zur geschlechtsspezifischen Optimierung des vom jeweiligen Fahrgast subjektiv empfundenen Komforts. Ein Schienenfahrzeug mit Wohlfühlfaktor für alle.

Gendergerechte Gestaltung von Schienenfahrzeugen

Komfort im öffentlichen Verkehr  wird subjektiv empfunden: akustische und optische Eindrücke, Geruchsempfinden, Ansprüche beim Sitzen oder Stehen, Abstand zu anderen Reisenden oder die Wahrnehmung von Sicherheit und Temperatur sind wesentliche Einflussfaktoren. Dabei gilt natürlich, dass sich möglichst alle Fahrgäste eines Schienenfahrzeugs in diesem Wohlfühlen und den Aufenthalt in Verkehrsmitteln als angenehm empfinden. 

Im Rahmen des Projektes wird ein Anforderungskatalog für eine gendergerechte Gestaltung von Schienenfahrzeugen im Personenverkehr erstellt, die einer allgemeinen Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs dient. Für künftige Fahrzeuge sollen damit jene Anforderungen eindeutig geregelt sein, die für Frauen und Männer einen entsprechenden Komfortgewinn versprechen, beispielsweise in der Farbgebung, Temperatur- und Lüftungsregulierung, aber auch in der Gestaltung der Innenausstattung.

Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs

Es ist Ziel der Verkehrspolitik, einen möglichst hohen Anteil des Straßenverkehrs auf nachhaltige öffentliche Verkehrsmittel zu verlegen. Um ausreichende Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr zu generieren, ist es unumgänglich, dessen Attraktivität in allen Bereichen zu steigern. Eine Attraktivitätssteigerung führt einerseits zu einer gesteigerten Inanspruchnahme des Systems, gleichzeitig aber auch bei all jenen, die ohnehin schon Nutzerinnen und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel sind, zu spürbaren Komfortsteigerungen und somit zu nachhaltiger Zufriedenheit.

Hinsichtlich der vielfältigen Wohlfühlfaktoren gibt es insbesondere geschlechtsspezifische Unterschiede, die vor allem in unterschiedlichen Wahrnehmungen zwischen Frauen und Männern manifestiert sind. Um Fahrzeuge entwickeln zu können, die für alle Reisenden einen spürbaren Komfortgewinn bedeuten, muss insbesondere auf die differenzierte Wahrnehmung eingegangen werden. In angewandten Szenarios werden die Geschlechterunterschiede in der Wahrnehmung von und in den Vorlieben für Umgebungseigenschaften so übersetzt, dass beide Geschlechter optimal angesprochen werden können. Es werden im Projekt umfangreich die Komfortkriterien, die Erwartungen sowie die aktuellen Problembereiche aus dem geschlechtsspezifisch differenzierten Blickwinkel tiefgehend analysiert und darauf aufbauend Maßnahmen entwickelt, welche den unterschiedlichen Anforderungen aus Sicht der Frauen und der Männer gerecht werden.

Projektziel: Erstellung eines Anforderungskataloges

Ziel des Projektes ist die Erstellung eines Anforderungskataloges für eine allgemeine Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs mit besonderem Fokus auf eine gendergerechte Gestaltung von Schienenfahrzeugen im Personenverkehr. Auf Analysen der Wahrnehmung und Präferenz hinsichtlich Umgebungs- und Komfortfaktoren sowie umfangreichen Erhebungen von Fahrgastverhalten und -bedürfnissen und aktuellen Problembereichen aufbauend, werden Maßnahmen für eine optimale Innengestaltung für alle Fahrgäste formuliert.

Externe MitarbeiterInnen
Birgit Blauensteiner
PartnerInnen
  • TU Wien – Institut für Verkehrswissenschaften, Forschungsbereich für Eisenbahnwesen, Verkehrswirtschaft und Seilbahnen
  • IFZ - Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur
  • Ingenieurbüro Dr. Michael Petz
  • netwiss GmbH
Finanzierung
BMVIT - FEMtech Forschungsprojekt – Gendergerechte Innovation
Laufzeit
01.03.2016 – 28.02.2018
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung