ISIS 4 SIX Intelligentes System zur Identifikation und Signalisierung an – mit §6 gesicherten - Eisenbahnkreuzungen

Eisenbahnkreuzungen, die bisherig durch „Abgabe von akustischen Signalen - §6“ gesichert sind, haben gegenüber anderen Sicherungs- einrichtungen ein erhöhtes Unfallrisiko. Ziel des Projektes ist es, ein infrastrukturunabhängiges, energieeffizientes Warnsystem zu entwickeln, bei dem durch optische Signale die Sicherheit für die StraßenverkehrsteilnehmerInnen erhöht werden soll.


Die neue Eisenbahnkreuzungsverordnung (EKVO) des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie über die Sicherung und das Verhalten bei der Annäherung und bei der Übersetzung von Eisenbahnkreuzungen trat im Jahr 2012 in Kraft. Eine wesentliche Änderung traf dabei die bisherige Sicherungsart nach §6, „Sicherung durch Abgabe akustischer Signale vom Schienenfahrzeug aus“, welche nun neu, unter anderem in §36 geregelt wird. Das Pfeifsignal der Züge wird von den StraßenverkehrsteilnehmerInnen teilweise auch aufgrund der in den letzten Jahren immer besser entwickelten schallisolierten, im Straßenverkehr zugelassenen Fahrzeuge, nur mehr sehr schwer wahrgenommen. Deshalb erlaubt die Verordnung neue Einrichtungen - ein optisches Warnsystem, das vom annähernden Zug ausgelöst wird. Aus den oben angeführten neuen Gegebenheiten ergibt sich als Projektziel, die Entwicklung eines infrastrukturunabhängigen, energieeffizienten Warnsystems für die nicht technisch gesicherten Eisenbahnkreuzungen.


Die technischen Herausforderungen bei der Realisierung dieses innovativen Warnsystems liegen im Bereich der Entwicklung der energieeffizienten Sensorik und Aktorik, der Integration der einzelnen Komponenten mit einer energieautarken Zentrale auf Basis drahtloser Kommunikation und der Zuverlässigkeit des Warnsystems ISIS 4 SIX. Als zusätzliche strategische Herausforderung kann angeführt werden, dass vonseiten der Bahnbetreiber kosteneffiziente Lösungen gefragt sind.


Im Rahmen des Projektes sind die zu entwickelnden Systemteilkomponenten Zugdetektion (Sensor), Systemsteuerung und optische Warneinrichtung (straßen- und schienenseitiger Aktor) energieautark und mit drahtloser Kommunikation auszuführen. Die Energieautarkheit bedingt eine lokale Energieversorgung mittels Solartechnologie und eine energieeffizient gestaltete Senorik und Aktorik (zB LED Optik). Der Nutzen, des im Projekt zu erarbeitenden innovativen Lösungsansatzes, ist sowohl im Bereich der Kosteneffizienz als auch im Bereich der Erhöhung der Sicherheit zu sehen. Durch den Einsatz neuer Sensoren und LED Optiken im Bereich der Aktorik können die Betriebs- bzw. Wartungskosten sehr stark reduziert werden. Ziel ist eine Preisreduktion von mehr als 50% gegenüber bisherigen infrastrukturabhängigen Systemlösungen. Die Installation solcher Systeme, bei bisher nach §6 gesicherten Eisenbahnkreuzungen, hat eine wesentliche Qualitätserhöhung zur Folge, wodurch eine Sicherheitssteigerung und eine reibungslose Betriebsabwicklung im Gesamtsystem Bahn gewährleistet werde kann.


Die Validierung des gesteckten Projektzieles erfolgt im Rahmen eines Demonstrationsaufbaus an einer Eisenbahnkreuzung und eines mehrmonatigen Testbetriebs unter Einbeziehung der Bahnbetreiber.


Publikationen

Michelberger, F., & Ladinig, W. (2012, September 10). The effect of the new level crossing regulation on railway infrastructure operators in Austria. 12th Global Level Crossing and Trespass Symposium, London.
Externe MitarbeiterInnen
Ladinig Wolfgang
PartnerInnen
  • EBE solutions GmbH
  • SWARCO FUTURIT Verkehrssignalsysteme Ges.m.b.H
Finanzierung
Gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Laufzeit
01.09.2011 – 31.03.2013
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung