2 min

Die Ästhetik des Digitalen

Symposium virtu.real, 29.09. bis 01.10.2017

Projekt Wearable Theatre

Neue Medientechnik wie etwa Virtual Reality und 360-Grad-Videos verändert auch die Kunst. Das Virtuelle wird zu einem alles umschließenden Netz aus Funktionen, Ideen, Imaginationen, Botschaften und Wunschvorstellungen. Es hat sich in den Alltag der Menschen eingeschrieben, schreibt die Geschichte der Menschheit neu und verortet Personen in permanenter Echtzeit.

Das internationale Symposium der Fachhochschule St. Pölten, der Internationalen Gesellschaft für polyästhetische Erziehung (IGPE) und dem PolyArt StudioSvec (PASS) begibt sich auf eine Spurensuche nach der Ästhetik im Digitalen.

Frage nach dem ästhetischen Bildungsauftrag in der digitalen Welt

Das Symposium widmet sich unter anderem den Fragen, ob es in einer (digitalen) Welt des permanenten Augenblicks noch ein ästhetisches Bewusstsein und einen ästhetischen Bildungsauftrag gibt.

„Was auch immer uns in einer Welt des Virtuellen bindet, was schlussendlich bleibt, ist die Begegnung im Realen. Sie setzt uns mit Lebenswirklichkeit in Beziehung, verortet uns als Mensch. Zu solchen Begegnungen laden wir ein, zu offenen Gesprächen, zum fundierten Dialog, zum künstlerischen Experiment, um Standpunkte zu besuchen, Standortbestimmung vorzunehmen und – mithilfe der Medien und der Künste – gemeinsame Sprachen zu finden“, sagt Markus Wintersberger, FH-Professor für Experimentelle Medien am Department Medien und Digitale Technologien der FH St. Pölten und Mitorganisator der Veranstaltung.

Künstlerische Interventionen und intermediale Performances

Das Symposium richtet sich an Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Kunst und Neuen Medien und deren pädagogische Anwendungs- wie Ausbildungsbereiche. Es umfasst Impulsvorträge, Dialoge, Workshops, künstlerische Interventionen und intermediale Performances.

Die Keynotes zum Thema „Digitales Lernen – ein Paradigmenwechsel? Tickt die Jugend digital?“ halten Josef Buchner vom Projekt Virtuelle Pädagogische Hochschule, Rita Newman, Lektorin an der FH St. Pölten, zu Virtual Identity und die italienische Musikern, Künstlerin und Pädagogin Isabella Celentano zu „Polyästhetischer Erziehung“.

Psychologie und Ästhetik

Themensessions widmen sich der Ästhetik der Produktion, der psychologischen Ästhetik des Digitalen in Anwendungen, der Psychologie virtueller Akustik, einer kulturpsychologischen Sicht auf mediale Welten, internationalen Aspekten und Forschungsprojekten sowie der Unterrichtsforschung via Youtube. Neben der Fachtagung an der FH St. Pölten von Freitag bis Sonntag findet Freitagabend eine intermediale Performance im Foyer der FH St. Pölten und am Samstagabend im PolyArt Studio Svec (PASS) in Böheimkirchen statt. 

Vor Beginn des Symposiums findet die Generalversammlung der Internationalen Gesellschaft für Polyästhetische Erziehung (IGPE) statt, die dieses Jahr ihr 35-jähriges Bestehen feiert. Das Symposium ist eine Veranstaltung der FH St. Pölten gemeinsam mit der Internationalen Gesellschaft für polyästhetische Erziehung und dem PolyArt Studio Svec (PASS).

Virtual-Reality-Storytelling der Zukunft

Die FH St. Pölten wird ihr Forschungs- und Kunstprojekt „Wearable Theatre. The Art of Immersive Storytelling“ zu Literatur, Storytelling und Medienkunst im virtuellen Raum vorstellen. Es untersucht „Virtual Reality“ (VR) auf ihr dramatisches, narratives und strukturelles Potential. Ziel ist das Erschließen und Nutzen des 360°-VR-Mediums als Erlebnisform für literarische Stoffe. Als Ausgangspunkt der Untersuchungen werden Autoren mit existenziell atmosphärischem Erzählton ausgewählt: Fjodor M. Dostojewski, Albert Camus und Max Frisch.

Schlüsselszenen der Romane „Die Dämonen“, „Der Fall“ und „Homo Faber“ dienen als Grundlage für den dramatischen und produktionstechnischen Adaptionsprozess von Figur und szenisch-strukturellem Handlungsverlauf in ein 360°-VR-Script. Ein interdisziplinäres Team aus Autorinnen und Autoren sowie aus den Bereichen Regie, Medienkunst, Schauspiel, Dramaturgie, Komposition und Medientechnik erforscht in diesem dreijährig angelegten Forschungslabor die Zusammenhänge zwischen Kunst und Technologie, Immersion (Eintauchen in VR) und Empathie sowie virtueller Realität und Literatur.

Symposium virtu.real – zur aesthetik des digitalen

29.09.2017 bis 01.10.2017, FH St. Pölten (Matthias Corvinus-Straße 15, 3100 St. Pölten) und PolyArtStudioSvec (Hochfeldstr. 21, 3071 Böheimkirchen)

Teilnahmegebühren: als Mitglied der IGPE: € 125,–, als Nicht-Mitglied der IGPE: € 150,–, als studierendes Mitglied der IGPE (bis 27 Jahre): € 65,–. Studierende können ein Teilnahmestipendium beantragen (Selbstkostenanteil: € 25,–).

Anmeldung und Details zum Programm

Projekt „Wearable Theatre“

Das Projekt „Wearable Theatre“ wird im Rahmen des Programms zur Entwicklung und Erschließung der Künste (PEEK) durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanziert. Nationaler Forschungspartner des Projektes ist die OAA-Wien Konservatorium für Schauspiel.

Zur Projekt-Website