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Neue interprofessionelle Lehrveranstaltung

Studierende des Bachelor Studiengangs Physiotherapie der FH St. Pölten vertiefen ihre Kompetenz zur Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen.

Das neue Curriculum trifft den Bedarf der Zeit: Im fünften Semester des Studiengangs Physiotherapie werden die Grundlagen des Case Managements und interprofessionelles Arbeiten anhand von Exkursionen in die Praxis gelehrt. Diese Lehrveranstaltung wurde nur durch ein Zusammenwirken zahlreicher Lehrender aus verschiedenen Berufsgruppen und weiterer Mitwirkender an den Exkursionsorten möglich.

Studiengangsübergreifende Einstiegsvorlesung

In einem kurzweiligen Vortrag vermittelte Stefan Rottensteiner, Dozent im Bachelor Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege, Grundlagen und Praxisbeispiele zum Thema Case und Care Management. Darauf aufbauend thematisierte Kerstin Lampel, Studiengangsleiterin Physiotherapie, die aktuellen Entwicklungen von Primary Health Care. Abschließend wurden Begriffe sowie relevante Strukturen und Prozesse für interprofessionelles Arbeiten durch Dozentin Anita Kidritsch mit den Studierenden erarbeitet.

Exkursionen zu innovativen Teams

Zwei Vormittage lang konnten die Studierenden Einblick in verschiedene interprofessionelle Settings erhalten und anhand ausgewählter Fallbeispiele zu Patientinnen und Patienten den Prozess der Gesundheitsversorgung reflektieren:

  • Am Lebens.Med Zentrum St. Pölten boten die stellvertretende ärztliche Leiterin Birgit Ehrenhofer-Krickl und die Physiotherapeutin Claudia Zimmel Einblick in den Behandlungsverlauf eines COPD-Patienten im Zuge seiner ambulanten Rehabilitation.
  • In der Therapie-Praxis Stadtwald lernten die Studierenden durch die Ergotherapeutinnen und -therapeuten Georg Elmer und Irene Elmer und die Physiotherapeutin Kerstin König die freiberufliche Arbeit und das Versorgungskonzept einer interdisziplinären Gemeinschaftspraxis kennen.
  • Am onkologischen Zentrum des St. Josef Krankenhaus führten Eva Maria Autzinger (Fachärztin für Innere Medizin) und Leopold Öhler (Vorstand der ersten Abteilung für Innere Medizin/Onkologie) durch das Angebot an kurativen und palliativen interdisziplinären Therapien.
  • Bei Pohlig Austria gewährten die freiberufliche Physiotherapeutin Michaela Hiebl und der Geschäftsführer und Orthopädietechniker-Meister Michal Musil am Beispiel von Skoliose Einblick in die konkreten Arbeitsschritte beider Berufsgruppen, sowie die sich daraus ergebenden Schnittstellen.

Studierende reflektieren

In einer begleitenden und abschließenden Reflexion konnten die Studierenden aus der Lehrveranstaltung folgende Schlüsse ziehen:

  • Es braucht Vernetzung zwischen internen Berufsgruppen, umliegenden Instituten und Versicherungen.
  • Patientinnen und Patienten profitieren von guter Kommunikation an den Schnittstellen medizinischer Berufe.
  • Alle beteiligten Berufsgruppen sollten offen für interprofessionelle Zusammenarbeit sein.
  • Interprofessionelle Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu jeder erfolgreichen Therapie.
  • Persönlicher Kontakt – ein Gesicht vor sich haben – zählt!
  • Interdisziplinarität erleichtert, ist erwünscht, zeitsparend und qualitätsfördernd.
  • Patientinnen und Patienten sind gut versorgt, wenn Case ManagerInnen vor Ort sind.
  • Kommunikation – sowohl schriftlich als auch mündlich – ist wichtig!

 Workshop im Lebens.Med.Zentrum St. Pölten Oktober 2017

Die Koordinatorinnen der Lehrveranstaltung, Kerstin Lampel und Anita Kidritsch bedanken sich bei allen Lehrenden und Mitwirkenden an den Exkursionsorten für ihr Engagement.