3 min

Wiedersehen macht Freude

In dieser Serie möchten wir einige erfolgreiche Absolvent*innen von Marketing & Kommunikation vorstellen, die an die FH als Lehrende zurückkehren

Die Absolventinnen Manuela Brugger, Sarah Nemec und Tanja Pöltl unterrichten gemeinsam eine Lehrveranstaltung im Master Studiengang Digital Marketing und Kommunikation.
Copyright: Mediaplus

Viele unserer Absolvent*innen starten vielversprechende internationale Karrieren. Sie gehen ins Ausland, klettern die Karriereleitern hoch, sammeln Erfahrungen. Manche kommen zu uns zurück und geben ihr Wissen an unsere Studierenden weiter. Davon möchten wir einige vorstellen:

Manuela Brugger, Sarah Nemec und Tanja Pöltl im Interview

Manuela Brugger, Sarah Nemec und Tanja Pöltl, alle 3 tätig bei Mediaplus Austria, wurden von Studiengangsleiter Harald Wimmer (Master Studiengang Digital Marketing und Kommunikation) befragt:

Name, Unternehmen, Funktion & was ich dort wirklich arbeite?   

Manuela Brugger: Ich bin Group Head „Consulting & Planning“ bei Mediaplus und verantwortlich für ein 6-köpfiges Team. Dieses begleite ich dabei, eigene Talente und Potenziale zu entfalten. So kann ich im Daily Business sicherstellen, dass unsere Kund*innen die beste Betreuung bekommen, die sie brauchen.

Sarah Nemec: Meine Funktion bei Mediaplus - Business Development Manager. Gemeinsam mit Tanja Pöltl und einer weiteren Kollegin kümmere ich mich um die Weiterentwicklung von Mediaplus Austria. Unser Tätigkeitsbereich ist hierbei sehr vielfältig und reicht von Insight-Generierung und Trend-Analysen über New Businessprojekte bis hin zu Award Management und Support der Client Teams.  

Tanja Pöltl: Als Senior Business Development Manager bei Mediaplus bin ich – nach meiner Zeit in der Kundenberatung – nicht mehr für das Daily Business bestimmter Kund*innen verantwortlich, sondern bringe gemeinsam mit meinen Business-Development-Kolleginnen (neben den oben bereits genannten Bereichen) teamübergreifend auch Expertise rund um Storytelling in Präsentationen, Strategie, Visualisierung, disziplinübergreifendes Denken sowie Agentur-Produktentwicklung in den Agenturalltag ein.

Welche Lehrveranstaltung unterrichten wir?

Wir unterrichten gemeinsam die Lehrveranstaltung Media- & Kommunikationsplanung im Master Studiengang Digital Marketing und Kommunikation.

Was war die größte Überraschung beim Umstieg von Studentin/Alumni zur Lektorin? Was läuft (komplett) anders, als wir uns das in Studentenzeiten vorgestellt haben?

Tanja Pöltl: Eine große Überraschung in dem Sinn gab es nicht. Aber was ich persönlich als Studentin unterschätzt habe, ist der beachtliche Vorbereitungsaufwand der einzelnen Sessions. Eine frei- oder nebenberufliche Position an der FH – wie in unserem Fall – bringt denke ich noch einmal mehr (zeitliche) Hürden mit sich.

Ist es gegenüber den Student*innen ein Vor- oder ein Nachteil, eine studentische MUK-Vergangenheit zu haben? Warum? Wie reagieren die Student*innen auf unsere studentische MUK-Vergangenheit?

Manuela Brugger: Mit Sicherheit ein Vorteil. Man kennt den Lehrplan aus eigener Erfahrung, weiß, welche Inhalte die Student*innen können sollten und welche Themen ohnehin in anderen Lehrveranstaltungen im Detail behandelt werden. Somit kann man Doppelungen vermeiden und dafür andere praxisnahe Inhalte vermitteln, die vielleicht an anderer Stelle zu kurz kommen.

Sarah Nemec: Der große Vorteil ist, dass man das „große Ganze“ bereits kennt. Dadurch können wir den Student*innen bei der Vermittlung der Inhalte von Anfang an helfen, vernetzt zu denken und scheinbar getrennte Themen miteinander in Verbindung zu bringen.

Wie wurden wir von unseren ehemaligen Lehrenden und jetzigen Kolleg*innen aufgenommen?

Manuela Brugger: Ich würde sagen sehr gut. Leider lässt es die aktuelle Situation nicht zu, dass ein regelmäßiges persönliches Wiedersehen stattfinden kann.

Wie ticken die Student*innen (im Vergleich zu unserer Zeit)?

Sarah Nemec: Wie jede Generation ist auch die jetzige Student*innen-Generation vor allem geprägt durch ihr eigenes Mediennutzungsverhalten. Im Vergleich zu meiner Zeit heißt dies vor allem: noch schneller, noch digitaler, noch interdisziplinärer.

Tanja Pöltl: Vielleicht liegt es speziell an diesem Semester, aber ich hatte von Beginn an das Gefühl, dass die Studierenden schon jetzt viel praxisnäher sind (und auch so denken), als das in meiner Master-Studienzeit der Fall war. Im direkten Vergleich haben mit Sicherheit mehr Student*innen einen (Neben-)Job und/oder konnten bereits Praxis-Erfahrung sammeln. Das ist in meinen Augen beachtlich und immens wertvoll – nicht nur für jede*n Einzelne*n, sondern auch für die Media- & Kommunikationsbranche im Allgemeinen. Aber wie gesagt, vielleicht ist es auch ein sehr spezieller Jahrgang im positiven Sinn.

Was hat sich im Studium und an der FH seit unserer Zeit verändert?

Sarah Nemec: Der Name des Studiums (Anm.: Früher hieß der Studiengang Media- und Kommunikationsberatung). Auch wenn wir nach wie vor alle MUKler*innen sind.

Manuela Brugger: Nicht nur der Campus ist gewachsen, sondern auch das Angebot für die Student*innen.

Tanja Pöltl: Remote Sessions - auch wenn sie gezwungenermaßen eingeführt wurden, so sind sie in meinen Augen eine großartige und wichtige Entwicklung, die es in meinem Studium überhaupt nicht gab. Vielleicht ist es wie mit dem Thema Homeoffice (Stichwort: „Gekommen, um zu bleiben“). Denn letztlich ergeben sich dadurch auch Chancen für Student*innen, z. B. hoch qualifiziertes internationales Lehrpersonal, das nicht extra „eingeflogen“ werden muss, eine beinahe uneingeschränkte Teilnahmemöglichkeit, Kennenlernen von neuen Tools zur virtuellen Zusammenarbeit, Kenntnisse rund um Remote-Moderation & -Präsentation etc. Alles Themen, die in der Praxis nicht anders sind und dahin gehendes Know-how wird mittlerweile auch vorausgesetzt.

Was wollen wir den Student*innen (neben den Inhalten der Lehrveranstaltungen) mitgeben?

Manuela Brugger: Fragt und hinterfragt so viel ihr könnt und behaltet euch das auch im Berufsleben bei.

Sarah Nemec: „Gut ist der größte Feind von großartig.“ Nur mit einem hohen Anspruch an sich selbst und seine Kund*innen entstehen innovative, mitreißende und wirksame Kampagnen. Spaß und Erfolg kommen dann wie von ganz allein.

Tanja Pöltl: Drei Dinge, die mir spontan einfallen: Arbeitet für Menschen, die euch inspirieren und begeistern. In meinen Augen ist das der beste Weg, viel zu lernen und sich selbst weiterzuentwickeln. Verkauft euch nicht unter eurem Wert. Unternehmen, die die Qualifikation von Absolvent*innen (mit oder ohne Praxis-Erfahrung) nicht erkennen, müssen auch nicht mit einer guten Arbeitskraft belohnt werden. Last but not least: Nur wer in der Lage ist zu artikulieren, was er*sie will, wird das auch bekommen. Das ist auch ein kleiner Aufruf an alle Student*innen: Ihr dürft auch gerne mal die Ellbogen ausfahren und eure Stimme (konstruktiv) erheben. Es ist ok und gefragt.