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Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik

Wir gratulieren! Unser langjährige FH-Lektor Jörg A. Eggers erhält wichtigste staatliche Ehrung, die gegenwärtig in Österreich vergeben wird

Jörg Arnulf Eggers erhält Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Copyright: Alexander Warzilek | Im Bild v.l.n.r.: Manfred Lehrer, Rosa von Suess, Jörg A. Eggers

Zu finden ist es für gewöhnlich an der linken Brustseite: das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Vor kurzem wurde es im Rittersaal des Palais Niederösterreich feierlich an unseren langjährigen Lektor Jörg Arnulf Eggers verliehen. Die Laudatio hielt Alexander Warzilek.

Jörg A. Eggers, Jahrgang 1936, ist zunächst Darsteller und Regieassistent an Kellerbühnen, im Burgtheater und im Rundfunk, bis er schließlich zum Fernsehen kommt. Heute kennt man ihn als österreichischen Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent, der sich durch sein vielseitiges Schaffen auszeichnet.

Neben seiner Produzententätigkeit lehrt Eggers seit 2002 an der Fachhochschule St. Pölten im Studiengang Medientechnik Dramaturgie, Regie und Filmproduktion.

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"Eggers schuf Bildungsfilme für das österreichische Fernsehen, die herausragende Zeitdokumente darstellen", sagt Rosa von Suess, stv. Studiengangsleiterin und Leiterin des Ausbildungsfernsehens c-tv, im Rahmen der Verleihung, der sie stellvertretend für die FH St. Pölten beiwohnte.

"Im Umgang mit Themen und deren Darstellung leistete Eggers Pionierarbeit, die auch heute noch wichtige Impulse liefern kann. Spielfilme wie "Der letzte Werkelmann" von 1972 sind heute Meilensteine des fiktionalen Filmschaffens, Eggers arbeitete mit der streng dokumentarischen Methode des Direct Cinemas, die er – wie Lars von Trier 20 Jahre später – als Gestaltungsform im Spielfilm anwendete", so von Suess. 

Bildungsfernsehen & Tabubrüche

In den Pionierjahren des Österreichischen Fernsehens entwickelt Eggers über 60 Formate sowie Beiträge und Filme zu gesellschaftsrelevanten Themen, wie den ausgezeichneten Dokumentarfilm "Wir müssen alles tun, was nach bestem Wissen und Gewissen möglich ist" (1975), mit dem er weit über Österreichs Grenzen hinaus bis dahin versteckt gehaltene behinderte Kinder ins öffentliche Bewusstsein bringt. Und damit ein Tabu bricht.

Früh beschäftigt sich Eggers mit den Fehlentwicklungen in der Erziehung und bietet mit seinen TV-Dokumentationen vieldiskutierte Orientierungshilfen. Immer wieder wendet er sich auch gesellschaftsrelevanten Themen, wie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, zu.

Auf Bildung und identitätsstiftende Orientierung ausgerichtete Filme, wie "Symptom und Angst" oder "Sind wir alle Faschisten?", zeichnen sein Schaffen aus. Sein Kinofilm "Der letzte Werkelmann" löste eine Serie von sozialkritischen Filmen im ORF aus – das Konzept: radikale Annäherung an die Realität, nur O-Ton, nur O-Musik, nur Originalschauplätze, kein Beschönigen.

Als Produzent stößt er etwa mit seinem Film "Ich will leben" auch international auf große Anerkennung.