Auswirkungen von selektiven Jamming-Angriffen in WLAN-Netzwerken

Bachelor-Studiengang IT Security

Michael Bieder, BSc

Betreuer: Dipl.-Ing. Dr. Henri Ruotsalainen

Ausgangslage

Nachdem WLAN-Netzwerke mit dem 802.11 Standard mittlerweile nicht mehr nur in Haushalten, sondern auch in kritischen Infrastrukturen zu finden sind, sind Angriffe auf diese Netze besonders häufig und gefährlich. Eine Art von Angriffen, welche den Betrieb von WLAN stark beeinträchtigen können, sind Jamming-Angriffe. Während zum Beispiel konstante Jammer leicht zu erkennen sind, da sie durchgehend ein Signal senden, fällt das Erkennen eines selektiven Jammers schwerer. Letzterer hört den Channel ab und beginnt das Blockieren erst, wenn ein Signal erkannt oder sogar erst, wenn ein bestimmtes Paket festgestellt wird. Aufgrund der Komplexität eines solchen Angriffs, konnte ein selektiver Jammer bisher nur mit teurer Software Defined Radio Peripherie durchgeführt werden.

In der Arbeit „Advanced Wi-Fi attacks using commodity hardware" von Mathy Vanhoef, zeigt dieser sogenannte „low layer Angriffe" mit billigen WLAN-Dongles von der Stange, welche eine Modifikation der Firmware zulassen. Zu diesen Angriffen zählte unter anderem ein selektiver Jamming-Angriff. Da dieser Jamming-Angriff mit herkömmlichen WLAN-Dongles auf 802.11 WLAN-Netzwerke durchgeführt werden kann, zeigt das, dass die Durchführung eines selektiven Jamming-Angriffes auch mit wenig Kosten möglich ist.

Ziel

Diese Arbeit dient zur Evaluierung der Effizienz dieses selektiven Jammers von Mathy Vanhoef, welcher auf dessen Github-Seite zur Verfügung steht. Ziel ist es, festzustellen, ob beziehungsweise inwieweit Angriffe dieser Art eine reale Bedrohung auf die derzeitigen Netzwerke darstellen kann.

Ergebnis

Um dies festzustellen, wurden unterschiedliche Geräte mit diesem selektiven Jammer angegriffen. Mit Hilfe des Versuches konnte dann festgestellt werden, dass der Jamming-Angriff zwar einfach zu implementieren ist und auf kurzer Distanz gut funktioniert, jedoch auf weitere Distanz sehr stark an Leistung verliert und daher noch keine ernsthafte Bedrohung auf derzeitige WLAN-Netzwerke darstellt.