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Wie man ein Fashion Shooting plant und durchführt

Wie man ein Fashion Shooting plant und durchführt

Petra Wassermann

Student Ambassador für Digital Design berichtet

Als Student Ambassador für Digital Design berate ich Interessent*innen zu unserem Studiengang und gebe Einblicke in unseren Studienalltag.

Im Masterstudium Digital Design kann man zwischen folgenden Masterklassen wählen:

  • Experimentelle Medien
  • Fotografie
  • Grafikdesign

Ich habe mich für die Masterklasse Fotografie entschieden und bin derzeit im 2. Semester.

Oft erreichen mich Fragen zur Aufnahme bzw. Bewerbung und zum Portfolio. Im Portfolio ist es grundsätzlich wichtig, dass die FH bzw. die Lehrgangsleiter*innen einen Einblick in die Arbeiten bzw. den Wissenstand der Bewerber*in bekommen. Hier können Arbeiten aus dem Vorstudium, dem Beruf/der Arbeit oder aus der Freizeit aufgenommen werden. Wichtig dabei ist, dass es die eigenen Arbeiten sind - bei gemeinsamen bzw. größeren Projekten muss dann ersichtlich sein, welcher Teil davon die eigene Leistung war. Hochzuladen ist das Portfolio dann über unsere Online-Bewerbungsplattform. Gestalterisch können hier nach Belieben Bilder, Links zu Videos/Blogs und auch textliche Beschreibungen von Projekt eingearbeitet werden. Gestalterisch gibt es keine Grenzen – lediglich bei der Dateigröße ;)

Bewerber*innen können sich auf unserer Plattform registrieren und ihre Unterlagen, die für die Bewerbung notwendig sind, hochladen.

Aber fast noch wichtiger als der Bewerbungsprozess ist für Interessent*innen auch immer der Einblick in den Studienalltag. Ich freue mich, dass ich quasi „druckfrisch“ von einem tollen Projekt in unseren Masterklasse Fotografie berichten darf.

Unser Fashion-Shooting

Dieses Semester hatten wir die großartige Möglichkeit die neue Kollektion der Designerin Jutta Pregenzer exklusiv zu fotografieren. Die Aufgabenstellung war simpel und komplex zugleich. So galt es, viele verschiedene Outfits, an unterschiedlichen Models, an differierenden Locations in der FH St. Pölten abzulichten.

Aber zurück zum Anfang. Die ersten Informationen erhielten wir zu Beginn des Semesters. Uns wurden Stoffmuster der Kollektion zur Verfügung gestellt und im Rahmen unserer Recherchen haben wir uns ein Bild über die Designerin, ihren Stil und ihre Arbeit gemacht. Diese Eindrücke und Ideen haben wir dann in ein sogenanntes ‚Moodboard‘ verpackt und begonnen, unsere Gedanken zu visualisieren. Alle Kolleg*innen der Masterklasse Fotografie erstellten ein Bildkonzept ihrer Interpretation bzw. Umsetzung, das wir dann zur Abstimmung und Freigabe an die Designerin übermittelten.

Dank der tollen Vernetzung unserer Masterklassen-Leiterin, standen uns acht Student*innen der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) als Models zur Verfügung. Weiters hatten wir das Vergnügen, Schüler*innen und Auszubildende des Wifi St. Pölten als Visagist*innen und Stylist*innen an unserer Seite zu haben. Also eine ganze Menge an Menschen, die es zu koordinieren galt.

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Viel mehr als nur den Auslöser drücken

Dass man als Fotograf*in viel mehr zu tun hat, als lediglich den Auslöser an der Kamera zu drücken, wurde uns sehr schnell bewusst. Es war im Vorfeld viel Absprache und Vorbereitung notwendig. So mussten wir uns beispielsweise untereinander über die Reihenfolge der Outfits, der Zuteilung zu den Models, die Einteilung der Visagist*innen, das zu verwendende Equipment und die Locations einig werden, da wir natürlich auch eine zeitliche Begrenzung hatten. Wir kamen überein, dass wir einen Ablaufplan erstellen mussten und die einzelnen Tasks und Verantwortlichkeitsbereiche unter uns aufteilen mussten. Gesagt, getan.

Die Deadline immer im Blick, korrespondierten wir mit der Designerin, den Models, den Visagist*innen und tauschten Informationen und Moodboards aus um ein gemeinsames Verständnis über das geplante Ergebnis zu erhalten. Parallel dazu galt es auch, die Räumlichkeiten an der FH entsprechend zu organisieren und zu reservieren. Von Tischen, Sesseln, Spiegeln, Pinnwänden bis hin zu Paravents arbeiteten wir uns durch die To-Do-Listen. Vielen lieben Dank an dieser Stelle an alle Kolleg*innen der FH St. Pölten, die uns hier unterstützt haben. Auch für das leibliche Wohl hatten wir Einkaufs- und Organisationslisten erstellt und abgearbeitet.

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Der Tag des Shootings

Der Tag rückte näher und wir zitterten ob der Umsetzung der Outdoor-Szenen und etwaigen coronabedingten Ausfällen oder Änderungen. Das Glück war auf unserer Seite und so konnten wir den Shooting-Tag bei strahlendem Sonnenschein um 08:50 Uhr an der FH pünktlich und in voller Mann-/Fraustärke beginnen.

Wir starteten unsere Equipment-Checks und legten uns alles in unserem „Hauptquartier“ im mittleren Festsaal bereit. Nach und nach trafen alle wichtigen Akteure an der FH ein. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung wurden noch administrative Belange wie das Unterschreiben der sogenannten ‚Model Releases‘ erledigt und dann ging es auch schon los. Jeder Fotograf/jede Fotografin schnappte sich ein Model, ein Outfit und wanderte dann ab in die Maske. Sofern alle Beteiligten mit dem Styling zufrieden waren, begaben wir uns zum „Tatort“ und setzten Model und Outfit in Szene.

Die Zeit verflog nur so zwischen Umstyling, Lichtauf- und -abbau, Erfahrungsaustausch in der Kaffeepause und Durchsicht der eben aufgenommenen Fotos. Es war eine großartige und lehrreiche Erfahrung für uns alle. Es war schön zu sehen, wie die eigenen Ideen plötzlich „zu leben beginnen“ und alle Beteiligten Freude an der Arbeit und der Umsetzung hatten. Ein großes Dankeschön gilt hier den großartigen Models, den Visagist:innen und der Organisatorin, die an diesem Tag wirklich Tolles geleistet haben

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Am Ende des Tages ist noch nicht Schluss

Den Abschluss des Shooting-Tages bildeten ein gemeinsames Gruppenfoto und eine Verabschiedung im „Hauptquartier“. Für uns war der Tag da noch nicht ganz zu Ende. Wir beseitigten noch alle „Spuren“ und halfen der Designerin die wertvolle Ware wieder abzutransportieren. In den kommenden Tagen steht uns dann noch die Postproduktion bevor sowie die Lieferung bzw. die Abgabe der Fotos an den Kunden, also an die Designerin. Wir sind schon gespannt auf die Ergebnisse und das Feedback. 

All die Schritte, die vor, während und nach einem Fotoshooting zu tun sind, wie ein Projektablauf aussehen kann, wie man mit Kundenanforderungen umgeht und vieles mehr lernen wir im Laufe dieses Masterstudienganges, begleitet von den technischen Grundlagen rund um die Fotografie. Weitere Einblicke in Projekte und Arbeiten aller Semester und Jahrgänge des Masterstudiengangs Digital Design, Masterklasse Fotografie, gibt es auf https://www.fhstp.photo zu sehen.

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