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15 Jahre MuK: Alumni im Gespräch

Seit 15 Jahren bildet die FH St. Pölten Marketing-Expert*innen aus – einige davon haben wir zum Jubiläums-Gespräch gebeten

Christina Maier, Absolventin des Bachelor Studiums Marketing & Kommunikation an der FH St. Pölten
Copyright: Elias Kaltenberger

Christina Maier hat an der FH St. Pölten ihren Bachelor in Marketing & Kommunikation gemacht. Heute arbeitet sie in der Kommunikationsabteilung der Caritas der Diözese St. Pölten.

Jubiläum: "MuK" feiert 15-jähriges Bestehen

Mittlerweile feiert der renommierte Bachelor Studiengang Marketing & Kommunikation sein 15-jähriges, der Master Studiengang Digital Marketing & Kommunikation sein 10-jähriges Jubiläum. Und das gehört gefeiert! Aus diesem Grund greifen wir 2021 monatlich die (Erfolgs-)Geschichte des Studiengangs in einem Newsbeitrag auf, stellen erfolgreiche Alumni vor oder geben spannende Insights ins Studium.

Im elften "MuK"-Jahrgang (2016) war auch Christina Maier dabei. Mit uns hat sie über das Studium und ihren Werdegang geplaudert.

Warum hast du dich damals an der FH St. Pölten für den Bachelor Studiengang Marketing & Kommunikation beworben? 

Ich komme aus dem sozialen Bereich und habe 2016 als Betreuerin für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge gearbeitet. Ich war in meinem Beruf sehr glücklich, auch wenn es herausfordernde Zeiten waren. Aber ich hatte schon längere Zeit den Drang, mich weiterzubilden und fand im Sozialbereich keine Ausbildung, die mich angesprochen hat. Während meiner Recherchen fand ich online eine Information zu diesem Studium und mein Interesse war sofort geweckt. Es hat einfach geklickt und ich wusste, wo mich mein nächster Weg hinführen würde, sofern ich die Aufnahmeprüfung schaffen würde. Fünf Jahre später weiß ich, es hat geklappt und es war für mich genau die richtige Entscheidung.

Hattest du ein spezielles Berufsziel? Und falls ja: Was ist daraus geworden?

Wie viele meiner Studienkolleg*innen wollte ich wissen, wie Events geplant werden und ich wollte lernen, wie ich Texte überzeugend schreiben kann. In meiner beruflichen Laufbahn im Sozialbereich war ich für verschiedene Vereine und NGOs tätig, allesamt in ihrer Struktur eher klein gehalten. Hier gab es meist kein eigenes Personal für Öffentlichkeitsarbeit und so fiel das oft „nebenbei“ als Tätigkeit zusätzlich an. Ich musste Feste und Feiern für verschiedene Zielgruppen organisieren und anschließend medial nachbereiten, Pressetermine mit Gemeinde- und Landespolitik organisieren, Materialien gestalten bzw. PR-Texte erstellen. Und für all diese Tätigkeiten fehlten mir einerseits das wirtschaftliche Verständnis und andererseits auch die Werkzeuge, um diese auch meinen Ansprüchen genügend zu gestalten. Und dieses Ziel, meine Unwissenheit in diesen Bereichen zu reduzieren und mir eine solide Grundlage zu schaffen, um auch solche Anforderungen zu bewältigen, habe ich mit diesem Studium definitiv erreicht.

Wenn du jetzt an deine Studienzeit zurückdenkst – was fällt dir als Erstes ein? Welche Erinnerungen sind am präsentesten?

Ich finde es ist ganz schwierig hier bestimmte Erinnerungen auszuwählen. Beim Gedanken an mein Studium huscht mir ein verschmitztes Lächeln aufs Gesicht und ich glaube nur jene, die ebenfalls MuK studiert haben, können in diesem Ausdruck jene Emotionen und Erinnerungen rauslesen, die MuK auslöst. Das Studium war für mich als zweifache Mutter auf dem zweiten Bildungsweg sicher eine der herausforderndsten Zeiten meines Lebens, aber auch eine wirklich erfüllende und wertschätzende Zeit. Auch wenn die Zeiten stressig wurden oder es wie in den Praxislaboren tatsächlich zu Wettbewerbssituationen kam, gab es immer Zusammenhalt, helfende Hände und nützliches Feedback und Ideen.

Was waren die wichtigsten Erfahrungen oder Learnings aus der Studienzeit fürs weitere (Berufs)Leben?

Der Satz „Es kommt darauf an“ hat mich sicher am meisten geprägt, sowohl im Berufs- als auch Privatleben. Ich glaube, dass meine zwei Kinder diesen Satz sowohl verabscheuen als auch schätzen. Egal in welchem Setting – im Plenum, Klein-, Arbeits- oder Lerngruppen – dieser Satz konnte überall im MuK-Universum gehört werden und hat die Grundlage für viele gute Diskussionen gebildet. Und er hat im Laufe der Jahre unterschiedliche Emotionen ausgelöst. Wir konnten darüber lachen, manchmal war es auch ein Staunen und es führte am Anfang des Studiums auch zu Enttäuschungen, denn in Prüfungen reicht dieser Satz alleine nicht aus. Hier musste man argumentieren, erklären und begründen. Und das ist das wichtigste Learning für mein weiteres Leben – schau dir alle Seiten an und finde Grundlagen, die für oder gegen jedes Argument sprechen. Nur mit Wissen lässt sich eine gute Diskussion führen.

Welche fachlichen Learnings konntest und kannst du in der Praxis besonders gut umsetzen?

Das große Ganze sehen und eine ordentliche Entscheidungsgrundlage aufbauen, selbst wenn das Zeitfenster dafür ein enges ist. Arbeiten unter Zeitdruck wird im Studium gelernt und ist dann in der Praxis in der Kommunikation ein sehr wichtiges Werkzeug. Denn selbst wenn ein kurzer Anflug von Panik entsteht, erinnerst du dich dann gleich daran, dass du dieses Gefühl schon einmal im Studium gemeistert hast und es geht gleich viel leichter.

Hast du noch Kontakt zu deinen damaligen Studienkolleg*innen? Sind aus dem Studium auch Freundschaften entstanden?

Ja, auch wenn ich etwas älter war als meine Studienkolleg*innen, sind trotzdem viele Freundschaften entstanden. Ein wirklich besonderer Moment für mich war, als mir mein gesamter Jahrgang zu meinem 30er einen Kuchen gebacken, eine übergroße Karte und einen Zuschuss zu einer lang ersehnten Tätowierung geschenkt hat. Und das alles total überraschend in einer Lehrveranstaltung von Herrn Kammerzelt. Mit einer Gruppe von sieben anderen Kolleginnen treffe ich mich bis heute regelmäßig. Auch die letzten zwei Jahre – wenn möglich persönlich aber sonst auch mittels Videokonferenz, da es einige auch ins Ausland verschlagen hat. Und ich bin mir sicher, dass dies Freundschaften fürs Leben sind.

Wie ist es karrieretechnisch bei dir nach dem Studium weitergegangen?

Ich habe noch während ich meine zweite Bachelorarbeit geschrieben und dann für meine Bachelor-Prüfung gelernt habe, bei der Caritas der Diözese St. Pölten in der Kommunikationsabteilung angefangen. Hier bin ich unter anderem für den Spendenservice und unsere Christkindlaktion zuständig, bin Teil des Redaktionsteams für die NächstenLiebe – unser Spender*innenmagazin das 4 x im Jahr erscheint. Ich plane die Kampagne rund um „Schenken mit Sinn“ für Niederösterreich und habe gerade ganz aktuell mit meinen Kolleg*innen den wirhelfen.shop für Niederösterreich gelauncht, der Spenden so einfach wie Onlineshopping ermöglicht.

Was macht für dich den Studiengang Marketing & Kommunikation so besonders?

Dieses Studium ist fordernd und verlangt viel von den Studierenden, es bereitet aber top auf die praktische Arbeit vor und liefert eine tolle Basis auf der du aufbauen kannst. Du lernst zu hinterfragen, eine fundierte Basis an Fakten und Wissen als Entscheidungsgrundlage zu erwarten und falls nötig auch selbst aufzubereiten und wie wichtig Nacharbeit in Form einer Evaluierung ist, damit auch tatsächlich Rückschlüsse für die Zukunft geschlossen werden können. Es ist praxisorientiert und fordert in einem geschützten Setting wie in den Praxislaboren dazu auf, sich mit schwierigen Voraussetzungen auseinanderzusetzen und erlaubt Fehler zu machen. Das Feedback das im Studium gegeben wird, dient dazu, sich selbst weiter zu entwickeln und über seine eigenen Erwartungen hinaus zu wachsen.

Gibt es etwas, das du "MuK"-Studierenden bzw. denen, die sich für das Studium interessieren, gerne mitgeben würdest?

MuK rentiert sich. Falls ihr mal eine Krise habt, denkt daran, dass es schon andere vor euch geschafft haben und wenn ich es neben zwei Kindern geschafft habe, schafft ihr das sicher auch. Und selbst wenn euch mal eine Lehrveranstaltung so vorkommt, als würdet Ihr das nie brauchen – es ist sicher so, dass euch genau dieses Thema im Berufsleben begegnet und ihr werdet froh sein, euch damit beschäftigt zu haben.