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Bessere Rehabilitation durch digitale Technologien

Internationales Projekt vermittelt digitale Kompetenzen für Gesundheits- und Sozialpersonal

Bessere Rehabilitation durch digitale Technologien

Der Anteil pflegebedürftiger älterer Menschen und chronisch Erkrankter wächst stetig. Digitale Technologien können einen wichtigen Beitrag leisten, die Qualität in Rehabilitation und medizinischer Versorgung langfristig zu sichern. Um Expert*innen im Gesundheits- und Sozialbereich im Umgang mit diesen Technologien zu schulen, hat die FH St. Pölten im Rahmen des internationalen Projekts DIRENE mit Partnerhochschulen aus Finnland, Deutschland, Griechenland und den Balearen u.a. ein Handbuch und einen Onlinekurs entwickelt.

Digitale Kompetenzen

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass im Jahr 2050 über 2 Milliarden Menschen eines oder mehrere medizinische Assistenzsysteme vorübergehend oder dauerhaft verwenden werden. Um diesen Anforderungen gewachsen zu sein, ist es notwendig, medizinische Versorgung, Therapie und Rehabilitation neu zu denken. Einen wichtigen Beitrag kann die verstärkte Nutzung digitaler Technologien leisten.

„Die Einsatzgebiete sind vielfältig: Über Online-Termine kann Rehabilitation mobil und über lange Distanzen erfolgen. Über die Bewegung der Augen gesteuert kann beispielsweise ein Computer das Schreiben oder Sprechen übernehmen“, erklärt Senior Researcher und Physiotherapeutin Anita Kidritsch vom Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten.

„Damit Gesundheits- und Sozialberufe diese Technologien in der Rehabilitation von Klient*innen kompetent anwenden können, benötigen sie allerdings unterstützende Lernangebote. Diese haben wir im Rahmen des Projekts DIRENE geschaffen.“

Kompetenzrahmen, Handbuch und Studienmodul mit Online-Kurs

Das Projektteam aus internationalen Expert*innen schuf eine gemeinsame Wissensbasis. Hierzu dienten ein publiziertes Scoping Review, eine Datenbank zu digitalen Technologien und Konsensus zu Definitionen sowie ein Kompetenzrahmenmodell. Aufbauend auf Befragungen entwickelte das Projektteam ein Handbuch und ein Studienmodul, die frei verfügbare und mehrsprachige Lernmaterialen für Lehrende und Studierende bieten. Darunter ist ein umfangreicher offener Online-Kurs für alle jene im Gesundheits- und Sozialwesen, die sich mobil lernend für die Anwendung digitaler Technologien in der Rehabilitation interessieren.

„Wir haben für lehrende und lernende Anwender*innen im Gesundheits- und Sozialbereich nutzendenfreundliches, evidenz-basiertes Lehrmaterial entwickelt. Damit digitale Technologien nutzbringend in Rehabilitation und medizinische Versorgung integriert werden können, braucht es nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch die Fähigkeit, dieses Wissen praktisch an die jeweiligen Anforderungen anzupassen“, erklärt Kidritsch.

Länderübergreifendes Know-how

Damit der Wissensaustausch auf möglichst breiter Ebene stattfindet und Anwendungsbeispiele sowie neue Ideen ein großes Publikum erreichen, sind laut Kidritsch länderübergreifende Kooperationen unverzichtbar. An die 1.300 Personen profitierten vom Projekt DIRENE und der Expertise der insgesamt 35 Mitarbeitenden.

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Projekt DIRENE – Aufbau von Kompetenzen und Fähigkeiten für eine neue Ära der personenzentrierten und mobil gesteuerten Digitalen Rehabilitation

Das Projekt wurde von der EU im Rahmen der Förderschiene Erasmus+ unterstützt. Partnerinstitutionen im Projekt waren die finnische JAMK University of Applied Sciences (Projektleitung), Hochschule für Gesundheit Bochum, University of West Attica und die University of the Balearic Islands.

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FH-Prof. Kidritsch Anita, PT MSc

FH-Prof. Anita Kidritsch, PT MSc

Senior Researcher Institut für Gesundheitswissenschaften Department Gesundheit