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Ein Spektakel: baroXmedia 2022

Der Gartenpavillon des Stiftes Melk präsentierte sich bei den Internationalen Barocktagen ganz im Zeichen der Medienkunst unserer Studierenden

baroXmedia 2022
Copyright: Daniela Matejschek

Auch heuer überzeugten Medienprojekte des Studiengangs Digital Design und Medientechnik bei den Internationalen Barocktagen im Gartenpavillion des Stiftes Melk. Begleitet von Markus Wintersberger, Leiter der Masterklasse Experimentelle Medien, und Christian Munk, Junior Researcher der Forschungsgruppe Media Creation, präsentierten die Studierenden mit dem Ausbildungsschwerpunkt Experimentelle Medien ihre digitalen Projekte und Interpretationen einem breiteren kulturinteressierten Publikum.

Die barocken Fresken, die dem Pavillon normalerweise sein inneres Antlitz verleihen, formten während der baroXmedia am 4. Juni 2022 eine Symbiose mit den verschiedenen multimedialen Ausstellungsstücken und dem musikalischen Gesamtkonzept. 

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Barock meets digitale Medienkunst

Als junge, aufstrebende Künstler*innen bekamen die Studierenden die Möglichkeit, einige Projekte der letzten zwei Semester auszustellen. Dabei wurden ihnen – getreu dem Motto "Fantasterei" – keine künstlerischen Grenzen gesetzt. 

Zusammen mit der Live-Performance "[xr] noe | human nature" von Markus Wintersberger, Andrea Nagl, Daniela (LITTO) Weiss, Jascha Ehrenreich, Jascha Suess und Catherine Spet stellten sie den Raum in einem neuen Kontext dar und luden zum Fantasieren und Träumen ein. Die Besucher*innen konnten in diese erweiterten Räumlichkeiten, in diese neue Welt interaktiv eintauchen.

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"Wir haben die Besucher*innen als sehr neugierig, begeistert und erstaunt darüber erlebt, welche medientechnische Möglichkeiten es im künstlerischen Bereich heute gibt", erzählen die Studierenden. Die Bandbreite der Projekte reichte von interaktiven Installationen bis hin zu klassischer Fotografie. "Vor allem war der Kontrast zwischen dem barocken Gartenpavillon und der heutigen, modernen Zeit spürbar und hat alle Teilnehmenden ins Staunen versetzt." 

Multimediale Ausstellung & Performative Interventionen

Hier haben wir die bei der heurigen baroXmedia ausgestellten Projekte für Sie im Kurzüberblick zusammengefasst:

  • Bei der Virtual Reality-Installation "VR LABYRINTH" von Mathias Juvan durchquerten die Besucher*innen ein vorerst unsichtbares Labyrinth, das nur mithilfe von Geräuschen sichtbar wurde. 
  • Die Arbeit "Particle Mirror" von Peter Schoiswohl spielte bewusst mit der Faszination des eigenen Spiegelbildes, verzerrte es je nach Betrachtungswinkel jedoch immer weiter, bis es dieses in einzelne schwebende Partikel zerlegte. 
  • Von zahlreichen Handykameras eingefangen: die "Mannequins" von Denise Rossbacher, Michaela Schanes und Marie Sophie Singer. Sie waren ein beliebtes Fotomotiv der Ausstellung. Diese fremden menschenähnlichen Figuren machten neugierig, interessiert, aber auch erschrocken.
  • Ebenfalls ein Publikumsmagnet: das Fotoprojekt "color rain", welches Manuel Bayer mit UV-Farben und Schwarzlicht erstellt hat – die Besucher*innen interessierten sich für die Technik und den Entstehungsprozess hinter den Portraits.
  • Das erste Mal auf Publikum traf die interaktive Installation "Vögel" von Benedikt Pfisterer. Die Reaktionen der Besucher*innen reichten von fragenden Blicken bis zu vollem Körpereinsatz.

Die vorgestellten Projekte sprachen beinahe alle Sinne der Besucher*innen an, die folgenden im Speziellen den Gehörsinn:

  • Für die musikalische Untermalung sorgte das Projekt "Baroque Beats" von Philip Fritz als Teil des musikalischen Gesamtprogramms der Ausstellung. Die Kompositionen, die moderne Produktionstechniken mit barocker Instrumentierung verbinden, wurden mit dem restlichen musikalischen Programm in einem Ableton Live Set zusammengefasst.
  • Zusätzlich wurde hier neben der "xr noe |human nature" Live-Performance auch noch das Projekt von Peter Szuszkiewicz "Musica BaroXa", eine moderne Ode an die großen Komponisten des Barock, eingebettet. Die auditiven Projekte boten einen wirkungsvollen akustischen Hintergrund für die visuellen Arbeiten der Künstler*innen.

Auch um Augmented Reality & Künstliche Intelligenz drehten sich die ausgestellten Projekte:

  • Eines der zuvor genannten Arrangements wurde als Musik für die Augmented Reality-Installation "A nod to the past" verwendet. Diese, zusammen mit Arbeiten anderer Künstler*innen, wurden vom Künstlerkollektiv Daniela (LITTO) Weiss und Jascha Ehrenreich im Rahmen ihres "Artificial Museum" virtuell im Gartenpavillon Stift Melk platziert.
  • Ein weiteres virtuell platziertes Kunstwerk war auch das Augmented Reality-Artefakt von Kata Anna Tüz, welches die Geschichte der Danae aus der griechischen Mythologie neu interpretierte und Besucher*innen dazu anregte, alten Erzählungen mit neuer Perspektive zu begegnen.
  • Die mit AI Programmen erstellten Videokunstwerke der EUDRES-Teilnehmenden (Cristian Bivol, David Prenninger, Nuno Rebelo, Shaghil Shahzad) versetzten das Barocke schlussendlich tatsächlich ins 21. Jahrhundert: Barocke Kunstwerke und Architektur wurden durch Artificial Intelligence neu interpretiert.

Experimentelle Erfahrung, die begeistert

Unser Fazit: Die baroXmedia 2022 wird uns als ein weiteres gelungenes Event, das zahlreiche Teilnehmende wie auch Besucher*innen begeistern konnte, in Erinnerung bleiben. "Unsere Ausstellung im Stift Melk war eine sehr interessante Erfahrung für mich. Die Monate an Vorbereitung haben sich auf jeden Fall bezahlt gemacht", resümiert etwa Student Benedikt Pfisterer. Er hat mitunter auch bei der technischen Planung und Abwicklung der Veranstaltung mitgewirkt.

Wir freuen uns auf das nächste Mal und bedanken uns bei allen Mitwirkenden für ihren Einsatz!

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FH-Prof. Mag. Wintersberger Markus

FH-Prof. Mag. Markus Wintersberger

Stellvertretender Studiengangsleiter Digital Design (MA) FH-Dozent Department Medien und Digitale Technologien
Dipl.-Ing. Munk Christian

Dipl.-Ing. Christian Munk

Junior Researcher
Forschungsgruppe Media Creation
Institut für Creative\Media/Technologies
Department Medien und Digitale Technologien