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„Eine brillante Idee“

Interdisziplinär studieren: Austauschstudent Martin Kazík aus Zlin über das mit dem „Ars Docendi“-Staatspreis ausgezeichnete Wahlmodul iLab.

Martin Kazík: „Ich habe in einem Semester iLab mehr gelernt als in 100 Stunden klassischem Frontalunterricht“
Copyright: Laura Breban

Eigentlich hatte sich Martin Kazík für ein gewöhnliches Auslandssemester interessiert. Seine Studienkolleginnen und -kollegen an der University of Tomas Bata in Zlin, einer Partnerhochschule der FH St. Pölten, haben ihm ein Semester in St. Pölten empfohlen.

„Mich hat es zunächst eher nach Nordeuropa gezogen, aber die FH St. Pölten hat bei uns an der Hochschule einfach einen sehr guten Ruf“, so der 23-Jährige. Erst beim Vorstellungsgespräch hat er vom interdisziplinären Wahlmodul iLab erfahren.

Das iLab wurde kürzlich beim „Ars Docendi“-Staatspreis für exzellente Lehre ausgezeichnet. Der Preis würdigt herausragende Lehrleistungen an Österreichs Hochschulen und betont die Bedeutung der Lehre für die Wissenschaft sowie den tertiären Bildungssektor. Die FH St. Pölten wurde in der Kategorie „Kooperative Lehr- und Arbeitsformen“ ausgezeichnet.

Echte Lösungen für echte Probleme

Mit dem „interdisciplinary Lab - iLab“ bietet die FH St. Pölten Studierenden die Möglichkeit, sich in interkulturellen, studiengangsübergreifenden und sich selbst organisierenden Teams intensiv mit einem praxisnahen Projekt unter realen Bedingungen zu beschäftigen – von der Idee bis zur konkreten Umsetzung.

„Die Teams im iLab arbeiten während des Semesters an realen Problemstellungen für die reale Lösungen entwickelt werden“, so Kazík. Mit dem Ziel die Mobilität zu steigern und gleichzeitig kleine Unternehmen in der Region zu stärken, entwickelte Kazík mit seinem Team eine App, die mit einem Belohnungssystem für Bewegung arbeitet. „Durch Spazieren, Joggen oder Radfahren in und rund um St. Pölten werden Punkte gesammelt, die als Vergünstigung in teilnehmenden Geschäften eingelöst werden können. Somit entsteht eine Win-win-Situation für die Einzelpersonen und kleine Geschäfte, die auf Laufkundschaft angewiesen sind“, erklärt Kazík.

Sogenannte Decision-Gates stellen sicher, dass nur die vielversprechendsten Ideen in die nächste Projektphase aufsteigen und die Projektteams mit fortschreitendem Semester an eben diesen intensiv weiterarbeiten. ​So können Ideen über mehrere Phasen im Semester entwickelt und umgesetzt werden.

Persönliches Wachstum

Neben den Projektzielen spielt die persönliche Weiterentwicklung und die Förderung von interkulturellem Austausch eine wichtige Rolle.

„Im iLab arbeiten 23 Studentinnen und Studenten aus acht Nationen und einem Dutzend Disziplinen zusammen. Jeder bringt verschiedene Perspektiven und Fähigkeiten ein“, ist Kazík von der Vielfältigkeit der Teams begeistert. Hier gelte es einen Weg zu finden, um die Stärken des Einzelnen zu fördern und gleichzeitig an Schwächen zu arbeiten. „Durch den engen Austausch konnte jeder im Team für sich persönlich Fähigkeiten erwerben, die später von großem Nutzen sein werden – Präsentationsskills, Fremdsprachen, Kommunikation und interkulturelle Kompetenz“, betont Kazík.

Die einzigartige Lernumgebung sowie die interdisziplinäre Teamarbeit machen den besonderen Reiz des iLab aus. „Ich habe in einem Semester iLab mehr gelernt als in 100 Stunden klassischem Frontalunterricht“, ist Kazík überzeugt. Der Marketing-Student will sich auch nach dem iLab mit dem innovativen Unterrichtskonzept auseinandersetzen.

Idee des iLab weitertragen

Seinen Studienabschluss wird Martin Kazík dem iLab widmen. Für die Masterarbeit und eventuell sogar darüber hinaus ist eine Auseinandersetzung mit dem Unterrichtskonzept geplant. „Ich will mich aus akademischer Perspektive mit dem iLab-Konzept auseinandersetzen und herausarbeiten, welche Verbesserungen und Adaptierungen noch vorgenommen werden können. Es ist ein großes Ziel von mir, das iLab auch an einer tschechischen Hochschule etablieren zu können“, so Kazík.

Weitere Informationen finden Sie unter: ilab.fhstp.ac.at