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Exkursion zu Privatbahnen - coronagerecht

Im Oktober konnte im Master Studiengang noch eine Exkursion zu den Wiener Lokalbahnen und zum Wiener Hafen durchgeführt werden

Terminal Wiener Hafen
Copyright: FH St. Pölten / Otfried Knoll

Auch im Master Studiengang Bahntechnologie und Management von Bahnsystemen ist das Department-Motto „Hands on – und wissen, warum!“ zentraler Lehrinhalt. Dazu findet im 3. Master-Semester stets eine von Otfried Knoll organisierte und begleitete zweitägige Exkursion zu Nicht-ÖBB-Eisenbahnunternehmen statt.

Jedes Jahr ist ein anderes Unternehmen Gastgeber, sodass im Lauf der Zeit nahezu alle österreichischen Eisenbahnunternehmen besucht wurden. Die Studierenden sind fast alle bereits berufstätig und zum Großteil schon recht bahnerfahren. Alle streben mit dem Abschluss des zehnsemestrigen Bachelor/Masterstudiums höhere Positionen im Bahnwesen, bei Behörden oder in der Industrie an.

Da viele Studieninhalte ÖBB-Verhältnisse berücksichtigen, sollen die Studierenden zum Ende ihres Studiums auch mit Herausforderungen, Herangehensweisen und Lösungen von Nicht-ÖBB-Eisenbahnunternehmen konfrontiert und zur Diskussion eingeladen werden.

Verknüpfung mit Projekt zur Unternehmensgründung

Im Anschluss an die Exkursion bekommen sie dann in dem ebenfalls von Otfried Knoll geleiteten Projekt „Verkehrsleistung“ die Aufgabe, in einer professionellen Rollenverteilung Eisenbahnunternehmen zu gründen. In den verschiedenen Rollen sind auch Behörden und Konkurrenten bzw. potenzielle Partner zu besetzen.

Dieses Projekt wurde 2019 von der FH St. Pölten zum Ars-Docendi-Preis eingereicht und befindet sich im "Atlas der Guten Lehre". Vorbereitend dazu ist im Rahmen der Exkursion der Austausch mit etablierten Unternehmen auf der höchsten Managementebene (Vorstand, Geschäftsführung, Leitungsorgane) vorgesehen.

Meist sind damit einige Aha-Erlebnisse auf Seiten der Studierenden verbunden.

Wiener Lokalbahnen

Im heurigen Jahr stand die Organisation der Exkursion Corona-bedingt unter schwierigen Vorzeichen. Dennoch ist es gelungen, schon früh im laufenden Studiensemester ein Corona-gerechtes Programm zu erstellen, das auch Besuche bei zwei spannenden Partnern vorsah.

Im Fall der Unternehmensgruppe „Wiener Lokalbahnen“ war die Perspektive für die Studierenden besonders interessant, sind doch dort bereits drei Alumni der Bahntechnologie-Studiengänge in Leitungspositionen tätig.

Länderübergreifender bestellter Personenverkehr auf der Badner Bahn und internationaler Güterverkehr öffnen ein breites Themenfeld. Transportlogistik, Kooperationen, Kundenbeziehungen, Agieren im Verkehrsverbund und innerhalb einer Holding-Organisation bieten den Studierenden die Chance, das eigene Wissens- und Erfahrungsspektrum auszuweiten .

Dies ist auch Hauptzweck der Exkursion, über die die Studierenden einen entsprechenden Bericht verfassen müssen. Folgende Kerninhalte sind darin vorgesehen:

  • Organisation und Finanzierung der besuchten Unternehmen 
  • Politisches Umfeld 
  • Aktuelle Probleme und Lösungsansätze 
  • Technische Herausforderungen und Lösungen 
  • Neue persönliche Erkenntnisse mit Bezug auf das Gesamtstudium.

Dazu richten die Studierenden schon im Vorfeld Fragen an die Unternehmen, die dann von deren Repräsentant*innen beantwortet werden.

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Höhepunkt Terminal Wiener Hafen

Highligts der diesjährigen Exkursion waren zweifellos die Eindrücke aus dem Wiener Hafen mit dessen multimodaler Transport- und Umschlagslogistik. Aber auch die Möglichkeit, eine Badnerbahn selbst zu fahren und eine schwere Güterzuglok zielgenau zu bremsen ließen die Herzen der Studierenden deutlich erkennbar höher schlagen.

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Alle Vorträge und Besichtigungsprogramme von Werkstätten, Remisen, Triebwagen, Lokomotiven und Freigeländen fanden unter den aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen statt.  

Der zweite Exkursionstag wurde als Q&A-Runde mit der Geschäftsführerin der Wiener Lokalbahnen GmbH Monika Unterholzner gestaltet. Ihr Resumée: „Lieber Herr Prof. Knoll, ich danke für diesen spannenden Vormittag, Sie haben sehr gut informierte Studenten!“.

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