2 min

FHK zum FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan

Fachhochschulen im Dissens zum FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan des BMBWF

Am Dienstag dieser Woche hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) eine neue Version des FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplans vorgestellt.

Die Fachhochschulen und die Fachochschulkonferenz (FHK) lehnen auch diese neue Version ab. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag haben die FHK und die ÖH ihre Kritik am vorgelegten FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan konkretisiert. FH-Geschäftsführer und FHK-Vorstand Hannes Raffaseder war neben FHK-Präsidentin Ulrike Prommer, FHK-Vizepräsident Andreas Breinbauer und der ÖH-Vorsitzenden Keya Baier bei der Pressekonferenz vertreten und sprach zum Thema Forschungsfinanzierung.

Keine Verhandlungen mit Fachhochschulen

„Entgegen allen Forderungen hat das BMBWF erneut bewusst auf Verhandlungen mit den Fachhochschulen verzichtet. Es kam praktisch zu keiner inhaltlichen Einbindung der Fachhochschulen, sondern der Plan wurde uns erst wenige Stunden vor der Veröffentlichung in der Nacht vorgelegt. Diese Nicht-Kommunikation werden wir nicht mehr länger hinnehmen! Das Ergebnis ist ernüchternd: Eine Erhöhung der Fördersätze zur Finanzierung der Studienplätze in Höhe von 4,5% ab 1.10.2024 bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 11% ist viel zu niedrig und kommt viel zu spät! Notwendig ist eine Erhöhung von 10% ab 1.1.2024 und eine weitere mindestens 10%ige Erhöhung ab 1.1.2025. Ein weiterer Ausbau des Sektors ist mit dem finanziellen Rahmen, den der Plan vorgibt, jedenfalls wirtschaftlich unmöglich“, so FHK-Präsidentin Ulrike Prommer.

Folgen für Forschung und Lehre

FHK-Vorstand Hannes Raffaseder prangerte vor allem eine Passage im neuen E&F-Plan an, in dem das Forschungsministerium sich für die Fachhochschulforschung und deren Finanzierung als nicht zuständig erklärt. Das könne der FH-Sektor so nicht hinnehmen und müsse entschieden zurückgewiesen werden. Er betonte, dass ein Forschungsministerium dazu verpflichtet sei, seinen Hochschulen zukunftsweisende Strukturen zur Verfügung zu stellen und es nicht zulässig sei, sich aus der Finanzierungsverantwortung zu stehlen.

FHK-Vize-Präsident Andreas Breinbauer unterstrich vor allem die fatalen Folgen des vorgelegten Plans für die Lehre an Fachhochschulen. Es könne niemals eine Lehre an Fachhochschulen geben, die nicht forschungsgeleitet sei, betonte er, sonst würde den Fachhochschulen der Hochschulcharakter abhandenkommen. Alle Passagen des vorgelegten Plans erinnerten im Übrigen eher an einen Schul- und nicht an einen Hochschulplan. Durch die nicht ausreichende bzw. gar nicht vorhandene Finanzierung der Forschung werde à la longue vor allem die Lehre schwer beschädigt und damit direkt die Studierenden getroffen!

Keya Baier schloss sich als Bundesvorsitzende der ÖH den Forderungen der Fachhochschulen voll inhaltlich an und betonte, dass der Plan eine Reihe von Punkten enthält, die für die Studierenden wesentliche Verschlechterungen bedeuten. Vor allem die angekündigten Budgetmittel seien zu wenig und kämen zu spät. Die ersten die diese Unterfinanzierung zu spüren bekämen, seien die Studierenden, attestierte sie. Den vom Minister angekündigten Ausbau kritisierte sie als unzureichend, da vor allem die dringend auszubauenden Masterstudienplätze im Bereich der Gesundheitswissenschaften und andere gesellschaftsrelevante Studienbereiche wieder nicht inkludiert seien.

Alle Teilnehmer*innen der Pressekonferenz waren sich darin einig, dass der vorliegende Plan erneut zurückgewiesen werden muss und nun endlich echte Verhandlungen mit allen Betroffenen zu führen seien.

Sie wollen mehr wissen? Fragen Sie nach!
FH-Prof. Dipl.-Ing. Raffaseder Hannes

FH-Prof. Dipl.-Ing. Hannes Raffaseder

Geschäftsführer | Chief Executive Officer (CEO)
Mag. Hammer Mark

Mag. Mark Hammer

Fachverantwortlicher Presse
Marketing und Unternehmenskommunikation