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Internationale Tagung zu Migrationsforschung

Forschungsnetzwerk tagt an der FH St. Pölten

Internationale Tagung zu Migrationsforschung

Im Forschungsnetzwerk Interdisziplinäre Regionalstudien (first) kooperieren sechs geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Institute mit Sitz in Niederösterreich in interdisziplinären Forschungsprojekten zu gesellschaftlich relevanten Themen – unter anderem zu Migration.

Am 4. und 5. Mai richtet das Netzwerk an der Fachhochschule St. Pölten gemeinsam mit dem Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien und dem Slovenian Migration Institute ZRC SAZU die internationale Fachtagung „Migration, Time and Temporality“ aus.

Migration als historische Konstante

Flucht und Migration zählen zu den aktuellen Entwicklungen, die viele Menschen beunruhigen und verunsichern. Historisch betrachtet ist die räumliche Verlagerung des Lebensmittelpunktes aber eine Konstante menschlicher Geschichte. Ortswechsel – ob ein- oder mehrmalig – als Reaktion auf ökonomische und politische Notlagen, als Folge von Verfolgung, physischer Gewalt und/oder Zwang oder aus kulturellen sowie individuellen Gründen fanden und finden in allen geographischen Räumen und Bevölkerungsschichten wiederkehrend statt.

Wanderungsbewegungen prägen Gesellschaften, Familien und Individuen. Der Forschungsverbund „Migration“ des Forschungsnetzwerkes „first“ untersucht die persönlichen Geschichten und politischen Aspekte dazu und steht für einen interdisziplinären Ansatz in der Migrationsforschung, der die langfristigen Auswirkungen von Migration im Spannungsfeld von Inklusion und Exklusion erfasst. Die teilnehmenden Institutionen wollen damit die Wissensbasis für eine historisch informierte Analyse der gesellschaftlichen Herausforderungen in der Gegenwart erweitern.

Aspekte der Zeit in der Migration

Bei der Fachtagung beleuchten internationale Expert*innen unterschiedlichste Aspekte der Migration und Migrationsforschung. Der Schwerpunkt liegt dabei darauf, wie Aspekte der Zeit und Zeitlichkeit mit der Erfahrung und Regulierung von Migration zusammenhängen.

Themen der Vorträge sind unter anderem: die Zeitwahrnehmung der griechischen Gastarbeiter*innen in ihrer Migration 1960-1989, staatliche und individuelle Perspektiven auf die Arbeitsmigration nach Österreich in den 1960er- und 1970er-Jahren, zeitliche Aspekte der Rückkehrmigration und Entscheidungsprozesse bei im Ausland lebenden Kroat*innen, Briefe von Migrantenfamilien aus dem Griechenland der Nachkriegszeit, die Regulierung von grenzüberschreitenden Bewegungen und Rechten, die zeitliche Einbindung von Flüchtlingen in gesellschaftliche Andockstellen, Geschichten russisch sprechender Migrant*innen der zweiten Generation in der israelischen Peripherie, Flüchtlinge in den Transitlagern von Triest in den 1950er Jahren sowie die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und die Ausgrenzung von queeren Migrant*innen im Deutschland des 21. Jahrhunderts.

Fachtagung Migration, Time and Temporality

04.05.2023 bis 05.05.2023, Campus St. Pölten, B.0.12, FutureLab

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Mag. Dr. Unterwurzacher Anne

Mag. Dr. Anne Unterwurzacher

Senior Researcher Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung Department Soziales
Mag. Hammer Mark

Mag. Mark Hammer

Fachverantwortlicher Presse
Marketing und Unternehmenskommunikation