1 min

Neues FFG Projekt: Kreislaufwirtschaft für alle

FH St. Pölten und TBWR Consulting untersuchen Inklusionsdefizite zirkulärer Wirtschaftsmodelle

FH St. Pölten und TBWR Consulting untersuchen Inklusionsdefizite zirkulärer Wirtschaftsmodelle.
Copyright: Pexels / ready made

Mit dem Projekt „Kreislaufwirtschaft für alle – Incentives, Enabler und Inhibitoren für einen nachhaltigen Konsum“ (kurz: CE4ALL) konnte die Fachhochschule St. Pölten gemeinsam mit dem Projektpartner tbw research GesmbH (TBWR) ein neues Forschungsprojekt akquirieren, das durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) finanziert wird.

Das Projekt widmet sich der Fragestellung, welche Auswirkungen zirkuläre Wirtschaftsmodelle auf das Konsumverhalten haben und welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um eine Teilnahme insbesondere strukturell benachteiligter und von Armut gefährdeter Bevölkerungsgruppen an der Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.

Circular Economy Cube: Inklusionsdefizite frühzeitig erkennen

Im Projekt werden Faktoren untersucht, die eine Teilnahme an der Kreislaufwirtschaft aus Konsument*innenperspektive erschweren und die Entwicklung geeigneter milieuspezifischer Maßnahmen, um Inklusionsdefizite der Kreislaufwirtschaft zu entschärfen.

Die im Projekt gewonnen Erkenntnisse fließen u. a. in die Weiterentwicklung des Circular Economy Cube ein, der in Zukunft dabei unterstützen soll, Inklusionsdefizite von zirkulären Wirtschaftsmodellen frühzeitig zu erkennen und adäquate Maßnahmen für die Teilhabe strukturell benachteiligter Bevölkerungsschichten zu setzen.

Seitens der FH St. Pölten wir das Projekt von Alexandra Anderluh (Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung) geleitet. Weiters sind das Institute for Innovation Systems (Tassilo Pellegrini und Tatjana Aubram) und das Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung (Michaela Moser, Barbara Stefan und Lukas Richter) als Projektmitglieder vertreten.

„Forschung im Bereich Kreislaufwirtschaft unverzichtbar“

„Mit dem Projekt CE4ALL gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Ökologisierung des Wirtschaftssystems. Forschung im Bereich Kreislaufwirtschaft ist unverzichtbar – als neugegründetes Institut freuen wir uns besonders mit an Bord zu sein und mit unserer Expertise einen Beitrag leisten zu können“, resümiert Tassilo Pellegrini die Intention hinter der Projektbeteiligung.

Pellegrini verantwortet gemeinsam mit Susanne Roiser die Leitung des Institute for Innovation Systems, welches seit Oktober 2021 in neuer Form besteht.  

Das Projekt im Detail

Das Projekt CE4ALL zielt darauf ab, auf Basis einer Analyse des derzeitigen milieuspezifischen Konsumverhaltens unter Berücksichtigung von Inklusionsaspekten branchenspezifische Incentives und Enabler zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft herauszuarbeiten, aber auch Inhibitoren aufzudecken.

Dafür werden die „R“-Strategien („Reduce“, „Reuse“, „Remanufacture“, „Recycling“) der Kreislaufwirtschaft, kreislaufwirtschaftsrelevante Branchen sowie die Milieus mittels eines mehrdimensionalen Mappings in einem dreidimensionalen Circular Economy Cube integriert.

Der Cube verortet das Potenzial (Circularity Score) hinsichtlich der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Für vielversprechende Auskreuzungen (Teil-Cubes) werden Maßnahmen zur Veränderung des Konsumverhaltens in einem für Österreich repräsentativen Survey getestet und die milieuspezifische Wirkung statistisch quantifiziert.

Auf Basis der Modellergebnisse werden Konsum- und FTI-politische Handlungsempfehlungen zur Veränderung des Konsumverhaltens hin zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft abgeleitet und in Policy Briefs verschriftlicht.

Das Projekt läuft von Jänner bis August 2022.