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Philip Wamprechtsamer hält Vortrag auf EUPRERA

Der FH-Lektor und Nachwuchswissenschaftler präsentierte ein konzeptuelles Paper zum Umgang mit Transparenz in der PR im Kontext der Digitalisierung

Philip Wamprechtsamer auf der EUPRERA
Copyright: Jannik Kretschmer

Beim Kongress der EUPRERA (European Public Relations Education and Research Association) treffen sich jährlich weltweit führende Wissenschaftler*innen im Bereich Public Relations und strategische Kommunikation, um sich über neueste Untersuchungen, Entwicklung und Theorien dieses dynamischen Forschungsfeldes auszutauschen.

Unter dem Motto „Public Relations in the Risk Society“ fand die 23. Tagung dieses Jahr vom 21. bis 24. September in der Wirtschaftsuniversität Wien und Universität Wien statt. Unter den geladenen Speakern war auch FH-Lektor und Marketing & Kommunikation-Absolvent Philip Wamprechtsamer.

Der Nachwuchswissenschaftler präsentierte in der Session über „Reflektionen zur Digitalisierung der PR-Forschung und Praxis“ ein konzeptuelles Paper zu seinem Dissertationsprojekt mit dem Titel „Transparency Ideals in Online PR: Unpacking the Ambivalence of Digital Visibility“.

Transparenz als Schlüsselprinzip verantwortungsvoller PR

Wie Wamprechtsamer in seinem Vortrag aufzeigt, wird in vielen Gesellschaftsbereichen – wie Politik, Wirtschaft und Wissenschaft – mehr organisationale Transparenz eingefordert. Dies gilt ebenso für das Berufsfeld der PR, in dem Transparenz als ein ethisches Schlüsselprinzip gehandelt wird. Demnach soll eine transparente Kommunikation Vertrauen zwischen Organisationen und ihren jeweiligen Stakeholdern gewährleisten.

Doch durch den Einfluss der Digitalisierung wird der Umgang mit Transparenz zunehmend zur Herausforderung, da die Verständigung mit Dialoggruppen aufgrund der Vielfalt an Informationen und Kommunikationskanälen immer komplexer wird. Zugleich stehen Organisationen und Öffentlichkeiten im Netz unter einem steigenden Beobachtungsdruck, der Gefahr läuft, sich zur digitalen Überwachung zu entwickeln.

Angesichts dieses Spannungsfelds plädiert Wamprechtsamer für einen differenzierten Umgang mit digitaler Transparenz in der PR-Praxis. Dabei skizziert er die Grundzüge einer dreidimensionalen Transparenz-Theorie, die illustriert, wie sich die verschiedenen Transparenz-Verständnisse der Moderne in der Online-PR manifestieren und welche praktischen Chancen und Herausforderungen dabei entstehen.

Transparenz-Ideale der Online-PR

Um das Konzept der kommunikativen bzw. organisationalen Transparenz besser zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick in die Vergangenheit zu wagen. Dabei zeigt sich, dass moderne Konzeptionen von gesellschaftlicher und institutioneller Transparenz maßgeblich von prominenten Philosophen der Aufklärung – wie Kant, Bentham und Rousseau – geprägt wurden. Die dabei entstandenen Ideale der normativen, instrumentellen und expressiven Transparenz widerspiegeln sich bis heute in verschiedenen Handlungsfeldern digitaler Öffentlichkeitsarbeit.

Die Prinzipien normativer Transparenz finden demnach Ausdruck in dialogischen Kommunikationsansätzen, wie z. B. dem Community Building. Bei der instrumentellen Transparenz geht es hingegen um Methoden zur Steigerung von Kontrolle und Effizienz, wie etwa im Bereich Data-Driven PR. Letztlich bezieht sich die expressive Dimension auf die Herstellung empfundener Transparenz mithilfe von kommunikativer Ästhetik und Authentizität, wie sie etwa von Influencer*innen auf Social Media praktiziert wird.