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Red Arrow Preis: Laudatio durch Otfried Knoll

Departmentleiter Otfried Knoll hielt bei der Verleihung der Red Arrow Auszeichnung an FH-Lektor Prof. Sebastian Kummer die Laudatio

Das 20. Standort- und Infrastruktursymposium Future Business Austria 2022 widmete sich am 7. November 2022 dem brisanten Thema,  welche Dimensionen der Versorgungssicherheit für Österreich zukunftsentscheidend sind und wie Versorgungssicherheit besser gemanagt werden kann. Die Ergebnisse und Befunde des dort präsentierten Österreichischen Infrastrukturreports 2023 zeigen, wie Entscheidungsträger aus der Wirtschaft die heimische Versorgungssicherheit bewerten und welche infrastrukturellen Prioritäten aus ihrer Sicht nötig sind. Digitale Infrastrukturen und Anwendungen stehen dabei ebenso im Fokus wie die Zukunft der Versorgung des Standortes mit Energie und Fachkräften.

Red Arrow Preis

Bei diesem alljährlichen Infrastruktursymposium wird der Red Arrow-Prize an führende Persönlichkeiten im Bereich der Infrastrukturentwicklung am Wirtschaftsstandort Österreich vergeben. Dieser hochkarätige Preis wurde 2022 an Prof. Sebastian Kummer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien, verliehen. Prof. Kummer lehrt seit 2015 auch im Studiengang Bahntechnologie und Mobilität an der FH St. Pölten.  Die sehr persönlich gehaltene Laudatio hielt Otfried Knoll, Leiter des Departments Bahntechnologie und Mobilität, selbst mehrfach Vortragender in Prof. Kummers Studiengängen und Seminaren. 

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Jury-Entscheid

Die Jury entschied einstimmig, Sebastian Kummer für sein profundes infrastrukturpolitisches Verständnis und seinen umfassenden wissenschaftlichen Beitrag zur zukunftsweisenden Infrastrukturentwicklung in Österreich mit dem Red Arrow auszuzeichnen. Aus der Begründung der Jury:

"Univ. Prof. Dr. Sebastian Kummer wird insbesondere für die Bedeutung seiner umfassenden wissenschaftlichen Evidenz als Grundlage zukunftsorientierter infrastrukturpolitischer Entscheidungen, mit der Infrastrukturauszeichnung „Red Arrow 2022“ ausgezeichnet.  Sebastian Kummer ist ein international anerkannter, praxisorientierter Verkehrswissenschaftler, der sich sowohl um die österreichische als auch die internationale Infrastruktur-Entwicklung in Forschung und Lehre verdient gemacht hat. Er entwickelte entsprechende Masterprogramme für TU Dresden und ETH Zürich sowie für die WU Wien den Master „Supply Chain Management“, der im aktuellen QS World University Ranking weltweit direkt hinter dem MIT an zweiter Stelle gerankt ist. 

Sebastian Kummer stellt sein Wissen über Infrastrukturplanung, -entwicklung und -evaluierung nicht nur in vielen europäischen Ländern zur Verfügung, sondern unterrichtete u.a. in China, Indien, Indonesien, Oman, Philippinen und Vietnam. Die Berücksichtigung infrastrukturrelevanter Innovationen zeichnet die wissenschaftlichen Leistungen von Sebastian Kummer besonders aus, wie in frühen Publikationen zum Einsatz der Blockchain-Technologie in Lieferketten oder in der aktuellen Beschäftigung mit dem Thema resilienter Lieferketten in Theorie und Praxis. 

Mit zahlreichen Studien und Projekten begleitet Sebastian Kummer seit mehr als 20 Jahren die österreichische Infrastrukturentwicklung. Er trug etwa durch die sogenannten „Kummertabellen“ zur Verrechnung der LKW-Maut maßgeblich zur erfolgreichen Einführung der LKW-Maut in Österreich bei und koordinierte die Erstellung des Gesamtverkehrsplans im Bereich Güterverkehr und Logistik. Die breitenwirksame Vermittlung wissenschaftlicher Befunde rund um Infrastrukturplanung und -entwicklung war und ist Sebastian Kummer ein besonderes Anliegen, das sich auch in zahlreichen medialen Auftritten niederschlägt. Auch damit leistet er wichtige Grundlagenarbeit für eine umfassende, integrierte Betrachtung infrastrukturpolitischer Herausforderungen und Entwicklungen."

Jury

Die Mitglieder der Preis-Jury waren:

  • Muhamed Beganovic, Chefredakteur der internationalen Wochenzeitung „Verkehr“
  • Dr. Peter Hajek, Managing Partner von Peter Hajek Public Opinion Strategies
  • KR Mag. Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Österreich
  • Dr. Emanuel Klenk, Leiter Thematische Programme bei der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG
  • FH-Prof. Dipl.-Ing. Otfried Knoll, Leiter des Departments Bahntechnologie und Mobilität der FH St. Pölten
  • Maxim Podoprigora, Projektleiter der Initiative Future Business Austria
  • Mag. Andreas Reichhart, Leiter der Sektion Telekom, Post und Bergbau im BM für Finanzen
  • David Ungar-Klein, Initiator der Initiative Future Business Austria.

Infrastrukturreport 2023 

Bei der anschließenden Vorstellung des Infrastrukturreports 2023 wurde die Frage diskutiert, wie es wirklich um die Versorgungssicherheit des Standorts Österreich bestellt ist. Digitale Infrastrukturen und Anwendungen stehen dabei ebenso im Fokus wie die Zukunft der Versorgung des Standortes mit Energie und Fachkräften. Hierzu ging Otfried Knoll näher auf die Thematik des Fachkräftemangels ein, der aufgrund der Zahlengerüste des Infrastrukturreports 2023 in den österreichischen Unternehmen, insbesondere im IT- und MINT-Bereich, einmal mehr evident wurde. Angesichts der seit Jahren kontinuierlich steigenden Nachfrage nach Studienplät­zen gerade an Fachhochschulen war der Ausbau dieses Bildungssektors eine logische Konsequenz und sollte auch in Zukunft weiter vorangetrieben werden.

Da die Bundesregierung im Rahmen des sogenann­ten Digital-Pakets unter anderem allen Schüler*innen das Lernen und Arbeiten mit einem digitalen Endgerät ermöglichen will, um im Zuge der bereits seit dem Schuljahr 2018/19 im Lehrplan verankerten verbindlichen Übung "Digitale Grundbildung" die notwendigen Fertig­keiten und Kompetenzen zu erwerben, wird es umso wichtiger sein, auch im Bereich der Elementarpädagogik diese Ausbildungsinhalte zu verankern. Da dort vorwiegend Kompetenzträgerinnen tätig sind, wäre dies aus Sicht von Knoll auch ein wirksamer Hebel, um vermehrt Mädchen für technische und Informatik-Themen zu begeistern. Dann könnte diese Offensive der Regierung auch tatsächlich dazu beitragen, mehr junge Menschen für Berufswege im Bereich Technik und IT gewinnen zu können.

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