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Was bringt Gender Balance & Diversity dem Wald?

BOKU und FH St. Pölten untersuchen, welchen Einfluss Gender Balance und Diversity auf die Unternehmensresilienz in der Wertschöpfungskette Holz haben

BOKU und FH St. Pölten untersuchen, welchen Einfluss Gender Balance und Diversity auf die Unternehmensresilienz in der Wertschöpfungskette Holz haben.
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Unter „Unternehmensresilienz“ wird die Fähigkeit eines Unternehmens verstanden, auftretende Krisen mithilfe der eigenen Ressourcen zu bewältigen und sogar zur Weiterentwicklung zu nutzen.

Auch in der Wertschöpfungskette Holz ist Resilienz u. a. aufgrund der Klimakrise, dem wirtschaftlichen Einbruch durch die COVID-19 Maßnahmen sowie wachsender sozialer und unternehmerischer Unsicherheiten ein Thema.

Deshalb untersucht die Universität für Bodenkultur (BOKU) in Kooperation mit der Fachhochschule St. Pölten, wie eine Erhöhung des Anteils an Frauen bzw. der Diversität in oberen Führungs- und Managementpositionen der holzbasierten Wertschöpfungskette zur Resilienz beitragen können.

Positive Auswirkungen von Diversität und der Einbeziehung unterschiedlicher Gruppen auf die Ideenvielfalt und folglich auf die Unternehmensresilienz wurden im Rahmen von Projekten der Innovationsforschung bereits bestätigt. Dahinter steckt der Gedanke, dass Diversität zu mehr Kreativität und Handlungsfähigkeit führt.

Das Projekt im Detail

In der ersten Projektphase wurden Frauen in Führungspositionen innerhalb der Holzindustrie zu ihrem Karriereweg befragt. Basierend auf diesen Ergebnissen führte die BOKU in der zweiten Projektphase in Kooperation mit dem Institute for Innovation Systems der FH St. Pölten eine quantitative Online-Befragung durch.

Das Ziel dabei war, die Zusammenhänge zwischen den Parametern Ausgewogenheit (in Hinsicht auf Geschlecht und andere Diversitätsmerkmale), Innovationsfähigkeit und Unternehmensresilienz zu analysieren. Zielgruppe waren Unternehmen im wald- und holzbasierten Sektor.

Ergebnisse & Handlungsempfehlungen für die Politik

Die Ergebnisse der Online-Befragung zeigen, dass sich Diversitätsmanagement positiv auf die Unternehmensresilienz im wald- und holzbasierten Sektor auswirkt: Eine höhere Innovationskraft weisen nur jene Unternehmen auf, denen eine hohe Diversität hinsichtlich „ethnischer Herkunft“ wichtig ist.

Bei den übrigen Diversitätsmerkmalen konnte kein Zusammenhang festgestellt werden.

Von den Studienergebnissen werden wichtige Handlungsempfehlungen für die Politik zur Stärkung des Holz-Sektors in Österreich abgeleitet. Dazu gehören u.a. Sensibilisierungsmaßnahmen und Trainings für Führungskräfte, Mentoring-Programme, Unterstützung von Netzwerken und Gender Budgeting.

Zusätzlich braucht es weitere Studien, um zu beantworten, wie sich Diversitätsmanagement und Diversität hinsichtlich unterschiedlicher Kriterien auf die Innovationskraft einzelner Unternehmen auswirken. So könnte in weiterer Folge die Resilienz von Unternehmen in der Holz-Wertschöpfungskette weiter gestärkt werden.

Erfolgreiche Kooperation zwischen BOKU und FH St. Pölten

Alice Ludvig (Projektleiterin und Senior Researcher am Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik der BOKU) begrüßt die gelungene Kooperation hinter dem Projekt: „Tatjana Aubram von der FH St. Pölten hat mit ihrer Expertise ganz wesentlich zum Erfolg des Projekts beigetragen. Ihre Ideen lieferten wertvolle Inputs zur Entwicklung des Online-Fragebogens. Ohne die Kooperation hätten wir die Auswertung der Daten nicht so optimal bewerkstelligt. Ein ganz großes Dankeschön!“.

Tatjana Aubram (Projektleiterin seitens der FH St. Pölten und Junior Researcher am Institute for Innovation Systems) konnte im Zuge des Projekts wertvolle Erfahrungen im Bereich Forschung und Projektleitung, in einem für sie neuen Themengebiet, sammeln: „Mir bereiten interdisziplinäre Forschungsprojekte viel Freude, weil sie viel Abwechslung bieten. Bei diesem Projekt konnten wir die Themenfelder Gender & Diversity sowie Entrepreneurship & Innovation miteinander verbinden – und das in einer sehr speziellen Branche“, resümiert Tatjana Aubram.

Das Projekt wurde finanziert durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus.