Muskuläre Rumpfasymmetrien während des Ganges und Laufes

Bachelor-Studiengang Physiotherapie

Manuela Treppler
01.02.2013

Abstract

Einleitung:

Menschliche Asymmetrien sind in gewissem Ausmaß physiologisch. Im täglichen Leben kennt man dies durch die Händigkeit. Aber auch der Rumpf und die Beine sind asymmetrisch. Auch Gangasymmetrien sind in gesunden Menschen nachweisbar und müssen keinerlei Probleme verursachen. In dieser Studie wurde versucht muskuläre Rumpfasymmetrien (M. Obliquus Internus und M. Obliquus Externus) während des frei gewählten Ganges und Laufes auf einem Laufband zu entdecken.

Methodik:

Mit Hilfe eines Laufbandes, 10 Infrarotkameras, eines wireless Oberflächen-EMG, einer Referenzkamera und 2 Softwareprogrammen wurde versucht die muskulären Rumpfasymmetrien während des Ganges und Laufes von 11 rechtshändigen und rechtsbeinigen Proband/inn/en zu beweisen. Jede Person absolvierte 3 Gänge und 3 Läufe zu je 10 Sekunden auf dem Laufband. Zur Ganganalyse wurden die Kinematikdaten (Schrittlänge und Schritthöhe) herangezogen um Unterschiede zwischen dem rechten und dem linken Bein feststellen zu können. Zur Auswertung der EMG-Daten wurde zunächst der Prozentsatz des Maximalwerts für jeden Muskel berechnet. Anschließend wurde für diese Daten die Q1, Q2, Q3 und die IQ berechnet. Die Unterschiede zwischen diesen Gruppen wurden anschließend per einfacher ANOVA oder H-Test nach Kruskal-Wallis berechnet.

Ergebnisse:

Die Studie lieferte eindeutige Ergebnisse bezüglich der Rumpfasymmetrie während des Laufes und des Ganges. Während des Ganges gab es einen signifikanten Unterschied zwischen M. Obliquus Internus links und M. Obliquus Externus links für die Gruppen Q1, Q2 und Q3. Für den Lauf konnte kein signifikanter Unterschied in einer der vier Gruppen festgestellt werden. Es zeigte sich auch keine Gangasymmetrie und keine Laufasymmetrie in der Schritthöhe und der Schrittlänge zwischen dem rechten und dem linken Bein.

Schlussfolgerung:

In gesunden jungen Personen scheint eine muskuläre Rumpfasymmetrie zwischen M. Obliquus Internus links und M. Obliquus Externus links während des Ganges physiologisch zu sein. Die Geschwindigkeit des Ganges scheint keinen Einfluss auf die muskuläre Asymmetrie zu haben. Die beobachtete Asymmetrie steht in Zusammenhang mit der Rechtshändigkeit und Rechtsbeinigkeit. Im Lauf konnte keine Asymmetrie der Rumpfmuskulatur beobachtet werden. Hierbei sind M. Obliquus Internus und M. Obliquus Externus der jeweils linken und rechten Körperseite symmetrisch.
Ebenfalls konnten keine signifikanten Unterschiede in Schritthöhe und Schrittlänge zwischen dem rechten und linken Bein festgestellt werden. Der Gang und der Lauf der Testpersonen war symmetrisch.