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Best-Practice in der Fernlehre

Praxiserfahrungen und Tools bereichern den Unterricht.

Mit der Audience Response Web App Tenjin können schnell und unkompliziert Quizze und Umfragen durchgeführt werden.
Copyright: Tenjin

Mit der Umstellung auf Fernlehre ergeben sich neue und spannende Lehr- und Lernmöglichkeiten. Zwei Best-Practice Beispiele werden hier vorgestellt:

Sozialarbeiterische Krisenintervention im Gemeinwesen – Onlineseminar mit Liveinterviews

Der Umgang mit Menschen in Krisensituationen ist für viele Sozialarbeiter*innen Teil der alltäglichen Arbeit. Der Masterstudiengang Soziale Arbeit der FH St. Pölten bereitet Studierende auch auf Krisenintervention im Gemeinwesen vor. Studierende erarbeiten dabei eine sogenannte „Community Crisis Response“ und befassen sich mit Strategien zur Stärkung der Resilienz und nachbarschaftlicher Netzwerke.

Kompetenzen in der Krisenintervention

Durch die aktuelle, reale Krise wird der Präsenzteil vollständig mittels Videokonferenzen durchgeführt. „Die Nachphase der Lehrveranstaltungen findet ebenfalls online statt, die Studierenden erarbeiten und präsentieren einem gedachten Krisenstab psychosoziale Versorgungskonzepte für Betroffenengruppen mit hoher Diversität. Sozialarbeiter*innen verfügen über ausgeprägte Kompetenzen in der Gesprächsführung und Krisenintervention mit unterschiedlichsten sozialen Gruppen und Kulturen“, so Christoph Redelsteiner, Leiter des Master Studiengangs Soziale Arbeit.

Studierende berichten aus ihrem Einsatz

Lina Wegleitner, Sozialarbeiterin der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg und derzeit im Masterstudium Soziale Arbeit inskribiert, erklärte ihren Mitstudierenden die veränderten Aufgaben als Sozialarbeiterin im Krisenstab und berichtete über Strategien in der Kommunikation gefährdeter Jugendlicher. Von ihren Erfahrungen in der telefonischen Beratung und Unterstützung von Personen, die wegen COVID-19 in Quarantäne sind, profitieren alle Studienkolleg*innen. Alexander Heller, Leitstellenleiter der Landessicherheitszentrale Burgenland erklärte die Stabsarbeit und die Schnittstelle zur psychosozialen Versorgung in seinem Bereich.

„Diese spezielle Lehrveranstaltung hat sich nicht nur inhaltlich den Herausforderungen durch die aktuelle Situation der Krise im Umgang mit dem Corona Virus gestellt, vielmehr ist es auch gelungen in die Fernlehre Expert*innen aus dem Feld einzubinden, die mitten im Geschehen stecken und trotzdem für Auskünfte bereit waren“ meint Kollegiumsleiterin Monika Vyslouzil.

Audience Response in der Fernlehre - schnell, einfach, ansprechend

In Echtzeit Online-Quizzen mit Tenjin: schnell, einfach und visuell ansprechend. Tenjin ist eine Audience-Response-Web-App, die an der Fachhochschule St. Pölten von Studierenden entwickelt wurde und nun – in Zeiten umfassender Fernlehre – in einer Vielzahl von Online-Lehrveranstaltungen eingesetzt wird. Mit ihr können Quizze, Tests und Umfragen spielerisch durchgeführt werden.

Live-Visualisierungen

„Die App ist vielfältig einsetzbar und erfreut sich seit ihrem Release einer stark wachsenden Community. Es freut uns, dass die App bereits Anfang dieses Jahres mit dem riz up Creative Business Award ausgezeichnet wurde und die Lehrenden an der FH die App in dieser herausfordernden Situation nun großflächig in der Fernlehre einsetzen“, erklärt Projektleiter Armin Kirchknopf.

Herzstück der Anwendung ist neben dem Management der Fragen die ansprechende Live-Visualisierung sowie die Ergebnistabelle. Fragen können von den Vortragenden direkt eingegeben, bearbeitet und gelöscht werden. Anschließend werden sie in Echtzeit von den Studierenden beantwortet und die Auswertung der Antworten innerhalb des Tools ansprechend visualisiert.

Disziplinübergreifende Nutzung

Die App ist flexibel einsetzbar und mit den aktuell viel genutzten Tools, wie MS Teams, Cisco Webex und Zoom kompatibel. Die App wird an der FH St. Pölten disziplinübergreifend genutzt, die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.  „In meiner Online-Lehrveranstaltung zum Wissenschaftlichen Arbeiten verwende ich sie sowohl für die Anwesenheitskontrolle, als auch für rasche Umfragen, ob Inhalte verstanden wurden, aber auch zur Mitarbeitskontrolle und für kleine Wissensüberprüfungen zwischendurch.“ sagt Franz Fidler, Leiter des Masterstudiengangs Interactive Technologies an der FH St. Pölten

Der Name Tenjin stammt übrigens aus der japanischen Mythologie: Er steht dort für den Shinto Kami (Gott) der Gelehrten und der Kalligrafie.

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