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BMD Insights: Studierende berichten

In dieser Serie geben Studierende aus dem 1. Abschlussjahr des Bachelor Studiengangs Management & Digital Business Einblicke in Praktikum und Studium

Management & Digital Business Studentin Gloria Widhalm im Interview
Copyright: Daniel Shaked

Studentin Gloria Widhalm im Interview

In welchem Bereich absolvierst du dein Berufspraktikum und wie bist du dazu gekommen?

Im Rahmen des Praktikums arbeite ich weiterhin in meinem eigenen Unternehmen. Wir sind zu zweit und im Web-Entwicklungsbereich tätig. Ich habe schon während des Studiums an den Projekten in unserem Unternehmen gearbeitet und es war spannend, die Theorie direkt mit der Praxis zu verknüpfen und zu vergleichen. Ich bin äußerst dankbar für diese Möglichkeit, mich weiterhin auf unsere Projekte konzentrieren zu können und meine Erfahrungen und Fähigkeiten zu vertiefen.

Hattest du zu Studienbeginn ein spezielles Berufsziel? Und falls ja: Ist es dabeigeblieben oder hat es dich im Praktikum nun in eine andere Richtung gezogen?

Schon vor Beginn des Studiums wollte ich selbständig sein. Das Unternehmen habe ich lustigerweise kurz vor meinem Start an der FH gegründet. Anfangs haben wir hauptsächlich WordPress-Websites zur Präsentation von kleinen Betrieben umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise Web-Auftritte für eine Frisörin, einen Bäcker oder einen Tischler. Mit der Zeit haben wir uns mehr Komplexität und Abwechslung gewünscht und fokussieren uns nun deshalb verstärkt auf die Programmierung von Web-Anwendungen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Melde-App Hollabrunn. Gemeinsam mit der Stadtgemeinde Hollabrunn haben wir den Prozess der Schadensmeldung digitalisiert (kaputte Straßenlaterne, Schlaglöcher, etc.).

Was sind deine Aufgaben und wie sieht dein „Arbeitsalltag“ aus?

Als Praktikantin in meinem eigenen Unternehmen fallen meine Aufgaben sehr vielseitig aus. In erster Linie beschäftige ich mich mit der Frontend-Entwicklung und der Strukturierung digitaler Prozesse. Ansonsten fallen noch weitere Tätigkeiten an wie Buchhaltung, Projektmanagement, die Kommunikation mit Kund*innen und das Netzwerken mit anderen Unternehmer*innen. Dabei geht es vor allem darum, Kontakte zu knüpfen und von den Erfahrungen anderer zu profitieren.

Es ist wichtig, flexibel zu sein und schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Da ich im eigenen Unternehmen tätig bin, habe ich auch die Möglichkeit, meine Arbeit und meine Arbeitszeiten sehr flexibel zu gestalten. Ich sehe das als großen Vorteil, jedoch hat die Flexibilität auch seine Nachteile. Für mich persönlich ist es manchmal schwierig, eine gute Balance zu finden. Aber ich bin froh, dass ich im Rahmen des Praktikums diese Erfahrungen mache und lerne, besser damit umzugehen.

Einen typischen Arbeitsalltag gibt es nicht wirklich. Grob gesagt bestehen die meisten Tage aus einem Teil Fokusarbeit (Programmieren, Designen) und Kundenterminen sowie dem Beantworten von E-Mails und Anfragen. Oft versuche ich auch, etwas dazuzulernen bzw. mich weiterzubilden, in dem ich z.B. Online-Artikel lese.

Welche fachlichen Learnings kannst du im Praktikum besonders gut umsetzen?

Durch das Praktikum kann ich meine fachlichen Kenntnisse in den Bereichen Projektmanagement und Web-Entwicklung vertiefen und gezielt anwenden. Besonders bei der Umsetzung von Web-Projekten habe ich bereits viel dazugelernt. Themen wie UX und UI (benutzerfreundliche Software) sind sehr relevant für meine Arbeit.

Generell würde ich sagen, dass der Überblick über die vielen verschiedenen wirtschaftlichen und digitalen Themen, die wir im Studium gelernt haben, mir bei meiner Arbeit hilft. Dadurch habe ich ein besseres Verständnis, wie Unternehmen funktionieren und kann Aufgabenbereiche besser einschätzen.

An welche Lehrveranstaltung oder welches Praxisprojekt erinnerst du dich besonders gern und warum?

Ich persönlich habe mir aus den rechtlichen Lehrveranstaltungen viel mitgenommen, da ich in der Arbeit beispielsweise mit IT-Recht, Unternehmensrecht und ein wenig Arbeitsrecht zu tun hatte. Auch Controlling & Finance hat mir sehr geholfen, Abläufe und wichtige (finanzielle) Überlegungen im Unternehmen besser zu verstehen.

Besonders gut hat mir auch das Unternehmensplanspiel gefallen. Hier konnten wir sehr viele Erfahrungen verbinden und unsere Kenntnisse in den Bereichen Kostenrechnung und Buchhaltung sowie in strategischen Themen vertiefen.

Hast du Pläne für „nach dem Bachelorstudium“? Falls ja: Wohin soll die Reise gehen?

Ich möchte gerne weiterhin in meinem Unternehmen arbeiten und in diesem Zusammenhang auch herausfinden, in welchen Bereichen meine Stärken liegen, um mich in diese Richtung weiterzuentwickeln. Denn aktuell sind meine Tätigkeiten noch sehr verschieden.

Eventuell hänge ich noch einen Master an den Bachelor, voraussichtlich wieder eine Verbindung zwischen Wirtschaft und Digitalisierung. Langfristig möchte ich herausfinden, worin ich wirklich gut bin und meinen „kleinen Beitrag“ leisten, um die Welt ein Stück besser zu machen. Ich hoffe, dass ich das durch die Flexibilität meines Unternehmens auch schaffe.

Was macht für dich den Studiengang Management & Digital Business so besonders?

Ich würde sagen, dass mir die Vielfalt an Themen am besten gefällt. Es ist zwar manchmal schade, dass dadurch die Zeit fehlt, sich in den unterschiedlichen Bereichen intensiver zu vertiefen, aber es ist auch ein großer Vorteil, einen Einblick in unterschiedliche Themenbereiche zu haben.

Außerdem war es für mich persönlich etwas ganz Besonderes, dass ich viele liebe Studienkolleg*innen kennengelernt habe. Wir haben mehrere Projektabgaben gemeinsam gemeistert und haben uns auch außerhalb des Studiums besser kennengelernt und unterstützt.

Generell finde ich, dass das Klima an der FH St. Pölten sehr freundlich ist und die Lektor*innen sehr hilfsbereit und offen für Feedback sind. Ich finde es auch cool, dass man neben den „normalen“ Vorlesungen viele andere Möglichkeiten hat. Es gibt unterschiedliche Freifächer wie Prozessmanagement oder Gebärdensprache und auch Veranstaltungen bzw. „Camps“, an denen man teilnehmen kann (Startup Camp, Blended Intensive Programme, etc.).

Gibt es etwas, das du Studierenden bzw. jenen, die sich für das Studium interessieren, gerne mitgeben magst?

Durch meine Schulzeit an der HTL hatte ich bereits einen Background im Bereich Wirtschaft und Informatik. Dennoch habe ich in vielen Bereichen Neues gelernt und mein Wissen deutlich erweitert, wie zum Beispiel bei Controlling & Finance, Datenbankmanagement oder Scientific Writing.

Und ein Punkt, der mir lange Zeit nicht bewusst war: viel von dem Wissen, das ich mitgenommen habe, ist unterbewusst. Zum Beispiel die Digitalisierungsbegriffe oder die Verknüpfung unterschiedlicher Themen miteinander. Auch das Lernen an sich zu lernen ist ein spannender Aspekt. Die Tatsache, dass ich das Studium gut mit der Arbeit verbinden konnte, also zeitlich und inhaltlich, ist und war rückblickend auch sehr wertvoll für mich.

Jedenfalls: Vielen Dank an alle, die beim Studiengang Management & Digital Business mitgewirkt haben!

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