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Den Ernstfall virtuell trainieren

Forscher*innen der FH St. Pölten setzen Rotkreuz-Mitarbeiter*innen die virtuelle Brille auf

Virtuelles Training für den Ernstfall beim Roten Kreuz in Korneuburg
Copyright: FH St. Pölten / Nicole Bilek

Damit Großeinsätze im Ernstfall reibungslos ablaufen, braucht es im Vorfeld vor allem eines: Training. Virtual und Augmented Reality bieten hier ganz neue Möglichkeiten.

Welche, das zeigt ein kürzlich durchgeführter User Test beim Roten Kreuz in Korneuburg als Teil des großangelegten Projektes „Mixed Reality Based Collaboration for Industry“ – dieses wurde vom Mechatronik-Cluster der ecoplus initiiert und wird nun durch die Fachhochschule St. Pölten gemeinsam mit externen Partnern realisiert.

Großeinsatzmanagement im virtuellen Raum

Im virtuellen Raum wird man selbst zur Einsatzleiter*in des Roten Kreuzes und erlebt am eigenen Körper, welche Aufgaben und Herausforderungen in dieser Funktion auf einen zukommen. 

Einsätze mit mehreren Verletzten erfordern von den Einsatzkräften zusätzlich zu den sanitätstechnischen Maßnahmen auch vielfältige organisatorische Fähigkeiten. Bisher wurden diese Szenarien immer aufwändig in der Realität mit Schauspieler*innen und Kulissen dargestellt. Nun ist auch ein Erleben und Üben dieser Herausforderungen mittels Virtual Reality (VR) möglich. In Rahmen des Projekts „Mixed Reality Based Collaboration for Industry“ werden u.a. Trainingsmethoden innerhalb von VR-Settings evaluiert und getestet.

"Beim User Test beim Roten Kreuz in Korneuburg haben rund 20 Personen unsere VR-Trainings-Applikation für Rettungssanitäter*innen ausprobiert und evaluiert", erzählt Thomas Moser, Projektleiter und Researcher am IC\M/T der FH St. Pölten. "Wir haben sehr positive Rückmeldungen und wertvolles Feedback von den Teilnehmenden erhalten, welches wir für den final geplanten großflächigen Test im Rahmen der zweitägigen Landesrettungsübung des Roten Kreuzes Ende Mai 2020 in Mistelbach berücksichtigen werden."

Projektteilnehmer*innen seitens der FH St. Pölten sind neben Projektleiter Thomas Moser die Research Assistants der Forschungsgruppe Digital Technologies Nicole Bilek und Alisa Feldhofer, die aktuell ihren Master in Interactive Technologies absolvieren.

Wir erforschen Potentiale von MR in der Datenvisualisierung

Mixed Reality (Augmented und Virtual Reality (AR/VR), kurz MR) bietet neue Möglichkeiten der Datenvisualisierung und Interaktion für verschiedene Branchen der Wirtschaft und Industrie. Im Rahmen des von der FFG Collective Research Programmschiene geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens "Mixed Reality Based Collaboration 4 Industry" gilt es, diese Potentiale auszuloten und zu erforschen. Dazu bringen etwa 25 Unternehmenspartner aus unterschiedlichen Branchen vielfältige Anwendungsfälle ein.

Das Ziel: Eine gemeinsame Struktur schaffen, die für alle Anwendungsfälle verwendet werden kann, sowie Prototypen für die einzelnen Anwendungsfälle entwickeln. Diese Prototypen werden schließlich nicht nur technisch umgesetzt und evaluiert, sondern auch hinsichtlich Akzeptanz und potentieller Auswirkungen auf die Arbeitswelt bewertet.

Weiters wird existierende MR-Hardware auf ihre Industrie- und Praxistauglichkeit hin überprüft und im Rahmen des Projekts auch den Unternehmenspartnern zur Verfügung gestellt.

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FH-Prof. Dr. Moser Thomas

FH-Prof. Dr. Thomas Moser

Institutsleiter Institut für Creative\Media/Technologies Stellvertretender Studiengangsleiter Smart Engineering (BA) Senior Researcher Industrie 4.0 Smart Engineering (BA) Department Medien und Digitale Technologien