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Eintauchen in die Spieleindustrie

Gastvortrag: Thomas Reisenegger teilte sein PR-Wissen mit Studierenden des Studiengangs Medienmanagement. Ein Nachbericht aus Studierendensicht

Games Gastvortrag
Copyright: Johanna Grüblbauer

Bericht von Larissa Eichler, Studentin Medienmanagement

Der 29. November 2021 stand für die Studierenden des Bachelor Studiengangs Medienmanagement  (Jahrgänge 2020 und 2021) ganz im Namen von Games Marketing. In Verbindung mit den Lehrveranstaltungen Games (BMM20) und interaktive Medien (BMM21) haben die beiden LV-Leiter Markus Wiemker und Mark Kramer einen spannenden Gast eingeladen: Thomas Reisenegger.

Der gebürtige Grazer lebt seit 2014 im Vereinigten Königreich und ist erfolgreicher Gründer von Future Friends Games. Nach seinem Marketing-Studium an der FH Graz verschlug es ihn rasch ins Ausland, wo er verschiedenen beruflichen Tätigkeiten nachging. Seine Expertise sind Promotion und Publishing Services für coole Indie Games.

PR-Tipps vom Experten

Die Punchline: Selling Games is like Selling Coffee.

Die sechs wichtigsten Komponenten für eine gute PR-Strategie für Games sind Quality, Brand, Media, YouTuber & Streamer, Platform, und Social Media. All diese Faktoren spielen bei jeder einzelnen Strategie zusammen, es gibt keine "Magic Bullet", die jedes Mal gleich funktioniert. Der Erfolg ist daher unterschiedlich stark von den sechs Komponenten abhängig.

Es gibt keine Situation, in der sich ein Spiel automatisch verkauft – es gehören Marktforschung, Trial & Error sowie eine Portion Glück dazu. Und genau das macht die Spieleindustrie so lebendig, schnelllebig und interessant für unzählige Menschen auf der Welt.

Die fünf Phasen, die eine PR-Strategie durchläuft, sind durch eine Timeline gut zu veranschaulichen. Bis zum großen Game-Reveal und schließlich dem Launch gibt es

  • die Phase des Set-up, wo es um die grundlegende Vorbereitung der Arbeit geht;
  • danach geht es in die Phase des Pre-Reveals, in der man sich auf die offizielle Ankündigung des Spiels vorbereitet;
  • sobald der Game-Reveal stattgefunden hat, geht es in die Phase des Pre-Launch: Hier kümmert man sich hauptsächlich um den Aufbau der Community;
  • und der wohl wichtigste Tag des Projektlebenszyklus ist der Tag der Launch-Party: man gibt nun alles frei, woran man gearbeitet hat, und hofft auf Reviews;
  • zuletzt gibt es die Post-Launch-Phase, in der es primär darum geht, am Markt relevant zu bleiben!

Ein Tipp, den Thomas Reisenegger allen Spielentwickler*innen von Indie-Games ans Herz legt, ist Wert auf den Buildup einer Community zu legen, da diese die Zukunft eines Spieles sichern kann. Einfach erklärt bedeutet das, je mehr aktive Fans man hat, desto eher wird das entwickelte Spiel auf den Startbildschirmen der großen Spielekonsolen angezeigt, und das bereitet den Weg, um mit dem Spiel eine breite Masse erreichen zu können.

Großes Interesse und vielfältige Fragen

Bei der abschließenden Fragerunde zeigten sich die Studierenden äußerst interessiert und befragten Thomas Reisenegger zu unterschiedlichsten Themen. Es wurden beispielsweise der richtige Zeitraum zwischen Reveal und Launch und finanzielle Aspekte diskutiert. Es tauchten unter anderem noch folgende Fragen auf:

  • Bringen große Spieleentwickler Beta-Versionen heraus, um auf Probleme aufmerksam gemacht zu werden oder ist das alles nur Marketing?
  • Wie viel Geld muss man für die PR-Phase einplanen? Und wie können sich das eher kleine Entwickler*innen leisten?
  • Welche Influencer-TKPs werden in der Spieleindustrie betrachtet? Und haben diese mittlerweile schon mehr Einfluss als Reviews in Games-Magazinen?
  • Wie lernt man gutes Marketing? Was ist die Zukunft von Games und dessen Marketing, und wie viele Leute gamen eigentlich?
  • Was sollte man aufstrebenden Spieleentwickler*innen oder Interessent*innen raten?


An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an unseren Lehrbeauftragten Markus Wiemker, der den Gastvortrag organisiert hat. Markus Wiemker ist neben seiner Lehrtätigkeit an der FH St. Pölten unter anderem als Consultant bei wegesrand.net und als Director bei Holistic Game Lab tätig. Dadurch bringt er Praxisbezug in die Lehrveranstaltung mit ein und ist bestens in der Branche vernetzt.

Die Vorfreude auf den nächsten Gastvortrag ist groß!