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Michaela Moser: Soziale Arbeit quer denken

arlt.dialog #9. Michaela Moser im Gespräch

FH-Professorin Mag. Dr. Moser Michaela
Copyright: FH St. Pölten

Michaela Moser ist Teil des Organisationsteams des Arlt Symposiums 2019, das am 18. und 19. September unter dem Motto "radikal sozial: Soziale Arbeit quer gedacht und getan" stattfindet. arlt.dialog sprach mit ihr darüber, wie Soziale Arbeit neu gedacht werden kann.

Das Ilse Arlt Symposium will die Soziale Arbeit quer denken und so neue Visionen entwickeln. An wen richtet sich das Symposium?

Das Symposium richtet sich an alle, die in den unterschiedlichen Feldern Sozialer Arbeit tätig sind und davon überzeugt sind, dass es – immer wieder – Veränderungen braucht. Vor allem mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen ist es uns dabei wichtig, proaktiv – auch mit Einschränkungen – umzugehen, uns nicht frustrieren zu lassen, sondern widerständig und couragiert zu agieren. Ein bisschen nach dem Motto "wenn vieles 'von oben' zerstört wird, dann nutzen wir die Gelegenheit, so einiges 'von unten' umzubauen".

Was erwartet die TeilnehmerInnen des Symposiums?

Zu Beginn werden wir uns mit den Möglichkeiten, Soziale Arbeit heute quer und anders zu denken, beschäftigen. Dabei wir der Ansatz "Radical Help" eine wichtig Rolle spielen, den die britische Sozialunternehmerin Hilary Cottam entwickelt hat. Er setzt ganz stark auf Beziehungen; Andrea Trenkwalder-Egger und ich werden in unserem gemeinsamen Vortrag auch Querverbindungen zu Konzepten der Care-Revolution und der Empty Risky Spaces ziehen. Das mag jetzt ein bisschen kryptisch klingen, aber es soll auch ein paar Überraschungsmomente geben.

Danach werden KollegInnen aus unterschiedlichen Praxisfeldern ganz konkrete Zukunftsvisionen für ihre Bereiche vorstellen, ganz nach dem Motto, wie würde z. B. die Arbeitsmarktpolitik oder die Kinder- und Jugendhilfe aussehen, wenn wir sie ganz und gar so gestalten können, wie wir es für am besten halten.

Das Ilse Arlt Institut setzt dabei auf Design Thinking, Forumtheater und Open Space. Welche Möglichkeiten eröffnen sich durch diese Methoden?

Die Methoden des Symposiums setzen auf Interaktion und Partizipation. Sie helfen dabei ins gemeinsame Denken und Planen zu kommen und eröffnen Räume für neue, alte, und vielleicht auch einige "ver-rückte" Ideen für die ganz konkrete Zukunft in verschiedenen Feldern Sozialer Arbeit.

Sie arbeiten seit vielen Jahren zum Thema Partizipation in der SozialenArbeit. Was fehlt der Sozialen Arbeit von heute?

Ich glaube, wir können unter anderem noch mehr Mut und Engagement brauchen, wenn es darum geht, stärker gemeinsam MIT NutzerInnen zu arbeiten und deren Selbstorganisation zu fördern. Gerade auch, wenn es darum geht, gemeinsam die gesellschaftlich-politischen Rahmenbedingungen zu verändern. Aber auch im Bezug auf ganz konkrete Hilfsangebote. Da gibt es derzeit in vielen Bereichen interessante Ansätze und Projekte und da gibt es – gerade auch bereichsübergreifend – viel voneinander zu lernen. Auch dazu will das Symposium beitragen.

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