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Serie: Wiedersehen macht Freude

In dieser Serie möchten wir einige erfolgreiche Absolvent*innen von Marketing & Kommunikation vorstellen, die an die FH als Lehrende zurückkehren

Absolventin und nun Lektorin Katharina Glöckel
Copyright: Privat

Viele unserer Absolvent*innen starten vielversprechende internationale Karrieren. Sie gehen ins Ausland, klettern die Karriereleitern hoch, sammeln Erfahrungen. Manche kommen zu uns zurück und geben ihr Wissen an unsere Studierende weiter. Davon möchten wir einige vorstellen:

Katharina Glöckel im Interview

Katharina Glöckel, Inhaberin & Geschäftsführerin CNTXT Werbeagentur und Online-Marketing-Specialist, wurde von Helmut Kammerzelt, Studiengangsleiter des Studiengangs Marketing & Kommunikation, befragt:

Name, Unternehmen, Funktion & was ich dort arbeite?

Katharina Glöckel, Inhaberin von CNTXT Werbeagentur, selbstständig, Fokus auf Online- und Content-Marketing in all seinen Facetten

Welche Lehrveranstaltungen unterrichte ich?

Ich unterrichte den Soziologie-Teil (1. Semester) im Rahmen der Lehrveranstaltung „Sozialwissenschaft 1“ im Bachelor Marketing & Kommunikation

Was war die größte Überraschung beim Umstieg von Studentin/Alumna zu Lektorin? Was läuft (komplett) anders als ich mir das in Studentenzeiten vorgestellt habe?

Die größte Überraschung war definitiv, wie viel unsichtbare Arbeit hinter der Lehrtätigkeit steckt. Als Studentin dachte ich, Lehrende kommen einfach rein, halten ihren Vortrag und das war's. Doch jetzt weiß ich: Die Vorbereitung, Korrekturen und Prüfungen nehmen enorm viel Zeit in Anspruch.

Früher habe ich manche Dozent*innen und Lektor*innen als streng wahrgenommen, jetzt verstehe ich, dass sie einfach ihren Job machen – und das ohne böse Absicht. Es ist ein echtes Aha-Erlebnis, die FH-Welt jetzt von der anderen Seite des Pults zu sehen – vor allem im Audimax.

Ist es gegenüber den Student*innen ein Vor- oder ein Nachteil, eine studentische „Marketing & Kommunikation“-Vergangenheit zu haben? Warum? Wie reagieren die Student*innen auf diese?

Das ist definitiv ein Vorteil! Meine „Marketing & Kommunikation“-Vergangenheit ermöglicht es mir, authentische inhaltliche Anknüpfungen zu teilen, was (glaube ich) eine gute Verbindung zu den Studierenden schafft. Sie reagieren durchwegs positiv, da sie sehen, dass ich ihren Background verstehe und ihnen deshalb realistische Einblicke bieten kann.

Besonders hilfreich ist es, wenn ich bei Fächern, die auf den ersten Blick nicht direkt mit Marketing & Kommunikation in Verbindung stehen, Brücken schlagen kann und ihnen die Relevanz im Kontext ihrer Studien- und Berufslaufbahn aufzeige. Das ist etwas, dass man als Student*in im Studium nicht so leicht erfassen kann. Es ist mir ein großes Anliegen, den Studierenden zu zeigen, wie sie das, was sie lernen, später in der „realen“ Welt anwenden können.

Wie wurde ich von meinen ehemaligen Lehrenden und jetzigen Kolleg*innen aufgenommen?

Es fühlt sich ein wenig so an, als wäre ich nie weggewesen. Viele Mitarbeiter*innen und Lehrende sind nach wie vor an der FH tätig – das war eine nette Überraschung. Es ist schön, vertraute Menschen wiederzusehen oder sie zumindest wiederzuhören. Alle sind freundlich und strukturiert. Das macht viel Spaß und erleichtert die Arbeit immens.

Wie ticken die Student*innen (im Vergleich zu meiner Zeit)?

Insgesamt gesehen sind die Student*innen vermutlich nicht anders als wir damals. Es gibt sehr motivierter Studis, die gut mitarbeiten, viele Fragen stellen, diskutieren - einfach bei der Sache sind. Dann gibt es Studierende, die zwar zuhören, aber eher zurückhaltend sind und einige wenige sind halt „nur anwesend“.

Was hat sich im Studium und an der FH seit meiner Zeit verändert?

Seit meiner Studienzeit hat sich an der FH St. Pölten einiges verändert. Zum einen wirkt die Organisation noch besser und noch durchdachter. Die Nutzung von Online-Tools und digitalen Möglichkeiten ist deutlich gewachsen, was den Studienalltag modernisiert und effizienter gestaltet. Auch die verbesserte Zuganbindung zwischen Wien und St. Pölten ist toll. Die schnelle Verbindung macht das Pendeln angenehm.

Das gefällt mir an der Lektorinnen-Tätigkeit.

An meiner Tätigkeit als Lektorin liebe ich am meisten das Unterrichten selbst. Ich habe eine Leidenschaft dafür, viel und schnell zu sprechen, was scheinbar ein Vorteil ist. Besonders positiv finde ich es, wenn ich bei Student*innen etwas bewirken kann. Wenn sie sich in einigen Jahren noch an mich, eine meiner Geschichten, Beispiele oder Anekdoten erinnern, dann weiß ich, dass ich etwas richtig gemacht habe. Auch wenn manchmal nur Kleinigkeiten in Erinnerung bleiben, können diese später unter Umständen viel bewirken. Zumindest war das bei mir und meinen Lehrenden so. Das hat mich inspiriert und deshalb möchte ich in meiner Lehrtätigkeit genau das auch erreichen.

Das gefällt mir nicht an der Lektor*innen-Tätigkeit.

Es gibt zu viel zu erzählen und zu wenig Zeit. Und: dass ich manchmal strenger sein muss, als ich eigentlich bin.

Wie lange unterrichte ich schon bei MUK?

Seit September 2023, davor hatte ich im Jahr 2014 für ein Semester ein Freifach zum Thema Eyetracking.

Was will ich den Studierenden (neben den Inhalten der Lehrveranstaltungen) mitgeben?

Achtet darauf, euch nicht unter Wert zu verkaufen. Eine angemessene Bezahlung und ein respektvoller Umgang sind unerlässlich. Ihr seid auch direkt nach dem Studium wertvolle Arbeitskräfte und eure Fähigkeiten und Kenntnisse sollten wertgeschätzt werden. Verfolgt berufliche Tätigkeiten die euch Freude bereiten, aber behaltet gleichzeitig einen realistischen Blick auf die Branche und den Arbeitsmarkt. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht immer alles Spaß machen wird. Manchmal ist Durchhaltevermögen gefragt – zieht jedoch die Reißleine, wenn eine Position oder ein Unternehmen nicht zu euch passt.

Und noch ein besonderer Hinweis zum Thema Elternschaft: Lasst euch, egal ob als Frau oder Mann, nicht benachteiligen, weder vor, während noch nach einer möglichen Babypause. Der Wunsch, für die eigenen Kinder da zu sein und das Streben nach beruflicher Weiterentwicklung schließen sich nicht gegenseitig aus. Niemand sollte sich dafür schämen, Mama/Papa zu sein und gleichzeitig berufliche Ziele zu verfolgen. Beides kann Hand in Hand gehen und sich gegenseitig bereichern.

Katharina Glöckel ist Absolventin des Bachelors "Marketing & Kommunikation" und des Masters "Digital Marketing & Kommunikation" an der FH St. Pölten.

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FH-Prof. Mag. Kammerzelt Helmut, MAS

FH-Prof. Mag. Helmut Kammerzelt, MAS

Studiengangsleiter Marketing und Kommunikation (BA) Stellvertretender Studiengangsleiter Digital Marketing und Kommunikation (MA) Department Digital Business und Innovation