Serie: Wiedersehen macht Freude

Viele unserer Absolvent*innen starten vielversprechende internationale Karrieren. Sie gehen ins Ausland, klettern die Karriereleitern hoch, sammeln Erfahrungen. Manche kommen zu uns zurück und geben ihr Wissen an unsere Studierende weiter. Davon möchten wir einige vorstellen:

Peter Latzelsperger im Interview

Peter Latzelsperger, Managing Director at UNIHA Wasser Technologie, wurde von Studiengangsleiter des Studiengangs Marketing & Kommunikation, Helmut Kammerzelt, befragt:

Name, Unternehmen, Funktion & was ich dort arbeite?

Peter Latzelsperger, UNIHA Wasser Technologie, ein globaler Anbieter von Wasseraufbereitungs-Anlagen, zumeist an öffentliche Auftraggeber wie Regierungen. Ich bin Geschäftsführer und verantworte somit alle nicht-technischen Bereiche des Unternehmens, beispielsweise den kaufm. Bereich, HR, Rechtliches, oder Business Development.

Welche Lehrveranstaltungen unterrichte ich?

Interkulturelle Kommunikation (IKK).

Was war die größte Überraschung beim Umstieg von Studentin/Alumna zu Lektorin? Was läuft (komplett) anders, als ich mir das in Studentenzeiten vorgestellt habe?

In der FH war mir als Student nicht klar, wie kollegial und teilweise auch lustig die Zusammenarbeit der FH-Angestellten ist. 

Generell auf den Arbeitsmarkt bezogen konnte ich mir als Student nie vorstellen, wie man die Komplexität im echten Leben bewerkstelligen kann. Dann kam eine Phase der Vereinfachung, und schlussendlich komme ich drauf, dass die Dinge eben doch nicht so simpel sind.

Ist es gegenüber den Student*innen ein Vor- oder ein Nachteil, eine studentische „Marketing & Kommunikation“-Vergangenheit zu haben? Warum? Wie reagieren die Student*innen auf diese?

Ich denke, es ist in gewisser Weise ein Vorteil. 

Nicht unbedingt nur inhaltlich-fachlich, aber auch insofern, als dass man die konkrete Realität der FH als Institution kennt. Andererseits hat sich diese ja auch massiv weiterentwickelt in den Jahren seit meinem Abschluss.

Wie wurde ich von meinen ehemaligen Lehrenden und jetzigen Kolleg*innen aufgenommen?

Sehr positiv und freundlich, auch dahingehend, dass ich jegliche Hilfe als „Newbie“ erhalten habe, die ich gebraucht habe.

Wie ticken die Student*innen (im Vergleich zu meiner Zeit)?

Mein Eindruck ist, dass sich eigentlich nicht viel geändert hat was die grundsätzliche Einstellung und die Motivation betrifft. Die Werte, die für Studierende wichtig sind, haben sich unter Umständen aber schon in Richtung Ausgewogenheit zwischen Berufs- und Privatleben, Internationalität und Moralität verändert.

Was hat sich im Studium und an der FH seit meiner Zeit verändert?

Einerseits hat sich an der FH als Institution natürlich viel verändert. Es gibt neue Studiengänge, das Gebäude hat sich verdreifacht und die gesamte Atmosphäre ist grundsätzlich professionalisiert. Im Studium an sich ist durch die Digitalisierung und die Veränderung der Medien- und Kommunikationslandschaft vieles obsolet, was bei mir noch neu war, dafür kommen neue Kompetenzen und Inhalte hinzu. Eine Kernstärke der FH St. Pölten ist es also, Wandlung und Anpassung zu leben.

Das gefällt mir an der Lektor*innen Tätigkeit!

Ich schätze den Kontakt zu Studierenden, die Frische und das Interesse. Auch die Kommunikation auf Augenhöhe ist etwas, das ich sehr angenehm fand.

Das gefällt mir nicht an der Lektor*innen Tätigkeit.

Administrative Tätigkeiten und Benotung.

Wie lange unterrichte ich schon bei MUK?

Erst seit 2023.

Was will ich den Studierenden (neben den Inhalten der Lehrveranstaltungen) mitgeben?

Bleibt gütig zu euch selbst, eure Entscheidungen sind nie final und irreversibel und es ist keine Schande, sich einen Fehler einzugestehen. 

Entgegen der allgemeinen Stimmung bin ich aber auch der Meinung, dass bei allen Forderungen und Wünschen an den Arbeitsmarkt manchmal ein Reality Check nötig ist, was die eigenen Qualifikationen und Angebote an den Arbeitgeber betrifft.