BRAND SLAM: ,,Ein Sommer wie damals“

Beim BRAND SLAM am 6. Mai 2025 gewährte Ralph Hofmann, Chief Commercial Officer der Egger Getränke GmbH, Studierenden der Studiengänge Marketing & Kommunikation, Digital Marketing & Kommunikation sowie Gasthörer*innen exklusive Einblicke in die Markenwelt des österreichischen Familienunternehmens.

Im Zentrum stand der Relaunch von Radlberger – einer Limonade, die viele mit ihrer Kindheit verbinden. Nach sechs Jahren Pause ist die Kultmarke zurück: mit vertrautem Geschmack, neuem Retro-Look und dem Gespür für die Kraft der Nostalgie.

Hofmann zeigte eindrucksvoll, wie Egger mit Emotion, Tradition und modernem Markenverständnis neue Impulse im Getränkemarkt setzt.

Egger Getränke – ein Familienunternehmen mit Weitblick

Seit den 1970er-Jahren am Standort Unterradlberg und stets familiengeführt, zählt Egger Getränke heute zu den vielseitigsten Getränkeherstellern Österreichs. Das Unternehmen produziert sowohl eigene Marken wie Egger Bier, Granny’s und Radlberger als auch für zahlreiche Handelsmarken.

Zusätzlich bietet Egger Lohnabfüllungen für externe Anbieter an – ein besonders starker Umsatztreiber, der die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht. Mit sieben modernen Produktionslinien für PET, Glas, Dosen und Fässern ist das Unternehmen flexibel aufgestellt. Nachhaltigkeit steht dabei im Mittelpunkt – von Ökostrom aus dem firmeneigenen Holzwerk bis hin zu Mehrwegverpackungen und Recyclinglösungen.

Radlberger – von der Erfolgsmarke zur Wiederentdeckung

1988 erstmals auf dem Markt, entwickelte sich Radlberger rasch zu einer der bekanntesten Limonadenmarken Österreichs. In den 1990er- und frühen 2000er- Jahren war sie fixer Bestandteil vieler Haushalte und wurde für ihren vollen Geschmack und die klare Markenidentität geschätzt.

Im Laufe der Zeit verblasste das Markenprofil – neue Rezepturen und wechselnde Designs verunsicherten die Konsument*innen:

• 2005: Erste Rezepturanpassungen und Designwechsel
• 2016: Versuch eines Redesigns
• 2017: Einführung einer zuckerfreien Variante in der Dose – floppte leider am Markt
• 2019: Markenauslistung – Radlberger verschwindet aus dem Regal
• 2025: Relaunch mit Originalrezeptur, reduziertem Portfolio und emotionalem Auftritt

Radlberger zeigt sich heute in einem frischen, aber bewusst nostalgischen Design, das Erinnerungen wachruft und zugleich neue Käufer*innen anspricht. Besonders in einer Zeit, in der der Alkoholkonsum – insbesondere bei der Generation Z – spürbar zurückgeht, gewinnt Radlberger als authentische, alkoholfreie Alternative von Relevanz. Egger greift diesen gesellschaftlichen Wandel auf und positioniert Radlberger gezielt als zeitgemäße Antwort auf den Wunsch nach bewusster Erfrischung.

Nachhaltigkeit als Markenwert

Radlberger steht nicht nur für guten Geschmack, sondern auch für Verantwortung. Die Produktion erfolgt mit Ökostrom aus dem angrenzenden Holzwerk, abgefüllt wird in umweltschonenden Mehrweggebinden. Dieser nachhaltige Ansatz ist längst kein Bonus mehr, sondern ein zentrales Argument für Konsument*innen.

Eine Kampagne, die berührt

Das Rebranding wurde von einer aufmerksamkeitsstarken Kampagne begleitet. Mit emotionalen Bildern, ehrlichem Storytelling und gezielter Mediaplanung wurde die Rückkehr inszeniert – ohne Künstlichkeit, aber mit viel Gefühl. Zum Einsatz kamen klassische Medien wie Plakate und Radiospots ebenso wie digitale Formate auf Social Media und Spotify. Bereits nach wenigen Wochen wurden über zwei Millionen Einheiten verkauft – das Ziel für das erste Jahr: 10 bis 11 Millionen.

Egger beweist mit Radlberger, dass Marken dann stark sind, wenn sie ihren Kern kennen, auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren und echte Alternativen bieten. Radlberger zeigt: Manchmal reicht es, das Vertraute neu zu beleben, um im richtigen Moment wieder relevant zu sein.

BRAND SLAM Sommerbreak

Wir danken Ralph Hofmann für die spannenden Insights. Der BRAND SLAM begibt sich nun in die Sommerpause, die Teilnehmer*innen dürfen sich aber bereits auf den Herbstvortrag freuen mit Einblicken in den Markenauftritt des Oberösterreich Tourismus.

Mehr dazu?

In der Nachlese finden Sie weitere interessante Insights unserer Markenexpert*innen. 

Text: Jessica Tropiano, 4. Semester, Bachelorstudium Marketing & Kommunikation