Erlebnis Europa
Marketing-Studierende tauchen in die EU-Politik ein
In die Rolle eines Abgeordneten des Europäischen Parlaments zu schlüpfen? Genau das durften die Bachelorstudierenden des 1. Semester Marketing & Kommunikation im Rahmen der Lehrveranstaltung "Sozialwissenschaften I: (Medien-)Soziologie und Politikwissenschaft" in Begleitung von Mag. Markus Petrakovits. Das interaktive Besucherzentrum „Erlebnis Europa” in der Wiener Innenstadt bietet den idealen Ort für EU-Interessierte. Multimedial und spielerisch dürfen BesucherInnen die europäische Demokratie kennenlernen und Einblicke in die Zusammenarbeit von Europäischem Parlament, Kommission und Rat der EU sowie den damit verbundenen Herausforderungen bekommen.
Zum Auftakt wurde in einem Immersionskino ein Kurzfilm über die Geschichte der EU, ihre gegenwärtigen Herausforderungen, sowie die zentralen Meilensteine gezeigt. All dies unter dem Motto “Alle zwar verschieden – aber alle vereint” und mit dem Ziel, gemeinsam jenes Europa zu gestalten, in dem wir leben wollen.
Wie ist es, in die Rolle eines Abgeordneten zu schlüpfen?
Gar nicht so einfach, wie die Studierenden schnell feststellen mussten. In dem zweistündigen interaktiven Rollenspiel wurden vier Fraktionen gebildet. Diese Fraktionen unterschieden sich durch ihre Ideologien und Interessen. Das Ziel bestand darin, für zwei neue Gesetzesvorschläge eine Mehrheit im Parlament zu erreichen. Dabei mussten parteibezogene Interessen priorisiert, aber dennoch Kompromisse eingegangen und Koalitionen geschmiedet werden, Änderungsanträge mit dem EU-Rat ausverhandelt und zuletzt die neuen Gesetzesentwürfe im Parlament ratifiziert werden.
Die größte Herausforderung für die Studierenden lag in der Menge der ausgetauschten Informationen sowie der zu beachtenden Standpunkte und Kriterien. Die Verhandlungen der fiktiven Gesetzesvorhaben entpuppten sich als emotionale Erfahrung und führten zur Erkenntnis, dass Gesetzgebung weit mehr als Abstimmungen in einem Saal mit Menschen unterschiedlicher Ideologien ist.
Die lehrreiche Simulation vermittelte nicht nur den Ablauf politischer Prozesse, sondern förderte auch wichtige Fähigkeiten wie kritisches Denken, interkulturelle Kompetenz und Verhandlungsstärke.
EU-Erfahrung hautnah: Praxis statt Theorie
„Erlebnis Europa” zeigte, dass die Europäische Union ein vielschichtiges und komplexes System ist, welches neben Verhandlungen und Kompromissen, vor allem durch die Suche nach Lösungen für ein gemeinsame, sichere und funktionierende Union strebt und lebt. Das Planspiel bietet eine perfekte Grundlage, um den komplexen Ablauf spielerisch näher zu bringen.
Fazit:
Für jede und jeden, der sich für die EU interessiert oder sich intensiver mit Gesetzgebungsprozessen auseinandersetzen möchte, ist das kostenlose Besucherzentrum „Erlebnis Europa” in der Wiener Innenstadt sehr zu empfehlen.
Autorinnen: Laura Mossier & Sarah Platzer, Studentinnen 1. Semester Bachelorstudium Marketing & Kommunikation