Inklusion gestalten und erleben

Dritte Aktionswoche Inklusion am Campus St. Pölten zeigte, wie Inklusion in der Praxis aussieht

Zum dritten Mal setzten Studierende, Mitarbeitende und Lehrende des Campus St. Pölten Impulse für eine inklusive und gerechtere Gesellschaft. Am 15. und 16. Mai boten Workshops, Ausstellungen und Vorträge zu Inklusion, Behinderungen und Diversität Informationen und ermöglichten aktive Teilhabe. Die Aktionswoche Inklusion ist eine Veranstaltung der Fachhochschule St. Pölten, der Bertha von Suttner Privatuniversität und des Büros für Diversität der Stadt St. Pölten.

„Inklusion ist eine Praxis“, betonte Behindertenanwältin Christine Steger in ihren Eröffnungsworten der diesjährigen Aktionswoche Inklusion. Der Campus St. Pölten wurde erneut zum Ort der Begegnung und zeigte, dass Inklusion nicht nur ein Schlagwort ist, sondern gelebte Praxis sein muss. Personen unterschiedlicher Herkunft, mit und ohne Behinderungen, Forschende, Lehrende, Studierende sowie Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft und Kunst gestalteten ein innovatives und informatives Programm, das Raum für neue Perspektiven schaffte.

„Wir wollen, dass unser Campus ein tolerantes und inklusives Umfeld ist, wo wir gesellschaftlichen Ungleichheiten entgegenwirken. Dafür braucht es aktives Engagement von uns allen. Die Aktionswoche Inklusion ist ein gelungenes Beispiel, wie Inklusion an der Hochschule gelebt werden kann“, sagt Anna Steinberger, Gender- und Diversity-Beauftragte der FH St. Pölten.

Gemeinsam ein wichtiges Zeichen setzen

„In Zeiten gesellschaftlicher Spannungen und Polarisierung ist Inklusion als Leitidee und Handlungsorientierung von besonderer Bedeutung. Sie bildet die Grundlage für eine vielfältige, gerechtere und damit auch friedlichere Gesellschaft. Die Inklusionswoche am Campus St. Pölten macht ermutigende Ansätze im Bereich der Inklusion erlebbar, eröffnet Diskursräume und ist ein leuchtendes Beispiel für die gelungene Kooperation und Synergie zwischen der Bertha von Suttner Privatuniversität, der FH St. Pölten und außerhochschulischen Partner*innen. Bertha von Suttner, als Kämpferin für eine gerechte und friedlichere Gesellschaft, hätte wohl große Freude an dieser wunderbaren Veranstaltung gehabt“, betont Michael Wininger, interim. Rektor und Geschäftsführer der Bertha von Suttner Privatuniversität.

„Inklusion ist nicht nur eine gute Idee, sondern ein Menschenrecht. Inklusion bedeutet, dass kein Mensch ausgeschlossen, ausgegrenzt oder an den Rand gedrängt werden darf“, sagt Julia Höllmüller vom Büro für Diversität der Stadt St. Pölten und bezieht sich dabei auf das Online-Handbuch „Inklusion als Menschenrecht“.

Junge Menschen sensibilisieren

Über 130 Schüler*innen aus St. Pölten, Krems und St. Georgen setzten sich am „Tag der Diversität“ am 15. Mai mit Inklusion auseinander und konnten selbst erfahren, was es heißt, mit Barrieren im Alltag konfrontiert zu sein. Der „Tag der Diversität“ wird jedes Jahr von Studierenden des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit im Rahmen des Unterrichts gestaltet und umgesetzt. An Info-Ständen, Mini-Workshops und Mitmach-Stationen konnten sich die Schüler*innen über Themen wie Queerness, Frauengesundheit oder Klassizismus austauschen.

Beim Crashkurs Gebärdensprache erlebten die Schüler*innen Einblicke in das Leben gehörloser Menschen und lernen die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) kennen. Beim Workshop zum Thema Ableism erfuhren die Jugendlichen, warum „behindert“ kein böses Wort ist und was „besondere Bedürfnisse“ eigentlich sind.

Inklusives Wohnen in Slowenien

Der zweite Programmtag galt einer Reihe von Fachvorträgen und Workshops: Eine Delegation des Instituts für Soziale Sicherheit der Republik Slowenien und der Universität Ljubljana gaben Einblicke zur slowenischen Strategie, dem Aktionsplan zur Deinstitutionalisierung und zu den vielfältigen Möglichkeiten für inklusives Wohnen und Leben. Mit dabei waren der Forscher und Aktivist Vito Flaker (Universität Ljubljana) sowie Kaja Zoran und Anja Lazar (Institut für Soziale Sicherheit der Republik Slowenien).

Ausstellung: Gastarbeiter*innen erzählen

Ein weiterer Schwerpunkt der Aktionswoche waren die Lebenswelten von Menschen mit Migrationshintergrund. Bei der Ausstellung „Es kamen Menschen an“ rückten die Portraits und Geschichten von Gastarbeiter*innen zum 60-jährigen Anwerbeabkommen zwischen Österreich und der Türkei ins Zentrum. Auch Gilles Reckinger (Stiftungsprofessur für Migration, interne Grenzregime und Bürokratie an der FH St. Pölten) sprach in seinem einführenden Input darüber, wie die Lebensrealität von Migrant*innen in Europa aktuell aussieht: „Das gegenwärtige europäische Grenzregime produziert vielfältige Ein- und Ausschlüsse an den Außengrenzen, aber auch im inneren der europäischen Länder. Diese vieldimensionalen Widersprüche müssen in den Blick genommen werden.“

Aktionswoche Inklusion 2025: Vielfalt. Teilhabe. Zukunft gestalten. 

Die Fachhochschule St. Pölten und die Bertha von Suttner Privatuniversität veranstalten die Aktionswoche Inklusion in Kooperation mit dem Büro für Diversität der Stadt St. Pölten.

Sie wird von AK Niederösterreich, Sparkasse NÖ Mitte West, der EVN sowie gugler* Markensinn unterstützt.

Weiterführende Informationen finden Sie hier auf der Webseite

Sie wollen mehr wissen? Fragen Sie nach!
Steinberger Anna, BSc, BSc, MA

Anna Steinberger , BSc, BSc, MA

Gender und Diversity
Service- und Kompetenzzentrum für Hochschulentwicklung und Qualitätsmanagement
Mag. Sito Maja, BA

Mag. Maja Sito , BA

Fachverantwortliche Corporate Communications