Neue Lernwelten im Science Center Niederösterreich

„Blackout“: Escape-Room Szenario für die Science Center Labore in Tulln nimmt konkrete Formen an

Im Science Center Niederösterreich in Tulln entsteht derzeit ein Escape-Room-Szenario zum Thema Blackout. Das Kooperationsprojekt zwischen der FH St. Pölten und der Wissenschaftsabteilung des Landes Niederösterreich (Fachbereich Wissenschaftsvermittlung und Talenteförderung) verbindet Forschung und Wissenschaftsvermittlung mit einer ansprechenden Gamingkomponente – und geht nun in die nächste Phase.

Der Startschuss für die Weiterentwicklung des bestehenden Labors Digitale Technologien fiel Anfang 2025 (siehe Beitrag „Neue Impulse für FabLab“). Seitdem arbeitet ein Team des Departments Medien und digitale Technologien rund um Christoph Braun daran, eine neue Möglichkeit des Wissenstransfers im Stil eines Escape-Room-Szenarios für Besucher*innen der Science Center Labore in Tulln zugänglich zu machen.

Nach mehreren Monaten der partizipativen Konzeption, Gestaltung, Entwicklung und Evaluierung laufen aktuell Videoproduktionsarbeiten und die ersten Vorbereitungen für die Labor- und Feldtestphasen.

Behind the Scenes: Vom Labor zum Spielraum

Unter dem Arbeitstitel „Blackout – Gemeinsam zurück ans Netz“ wurden in den vergangenen Monaten die Story, Spielemechaniken und Laborartefakte entwickelt, welche aktuell in ersten Testinstallationen umgesetzt werden.

„Neben der aufwendig und gemeinsam mit der Zielgruppe zu entwickelnden Escape-Room-Story sind wir parallel damit beschäftigt, die Konzepte mit den definierten Gestaltungsrichtlinien natürlich praktisch zu realisieren“, sagt Projektleiter Christoph Braun. „Aufgrund der Herausforderung, dass das Szenario in ein bereits bestehendes Labor des Science Centers integriert werden soll, sind wir natürlich dazu angehalten, die Lernartefakte und den Mediencontent so zu gestalten, dass die Besucher*innen ein möglichst immersives und motivierendes Erlebnis haben. Daher arbeitet u.a. ein multidisziplinäres Team intensiv am passenden Sounddesign sowie an Videozuspielungen, die wir in Kooperation mit professionellen Schauspieler*innen und in enger Zusammenarbeit mit unserem Ausbildungsfernsehen c-tv umsetzen.“

Dreharbeiten_cTanja-Ploner.jpg

„Der Dreh mit dem großartigen Team der FH St. Pölten hat mir sehr viel Freude bereitet. Nach zahlreichen Produktionen für Kino, TV (ORF, ZDF, ARTE u. a.), Streaming und Werbung war dies meine erste Rolle in einem Escape-Room“, erzählt Julia Prock-Schauer. „Umso mehr freue ich mich, Teil eines so spannenden Projekts zu sein, das auch einen großen Mehrwert für die Schüler*innen bietet. Die Verbindung von Wissensvermittlung mit Spaß und Spannung ist hervorragend gelungen – und ich bin schon sehr gespannt auf das fertige Ergebnis.“

Auch Schauspieler Bernhard Simon blickt positiv auf den Drehtag zurück: „Als ich von dem Konzept und der modernen Form des Lernens erfahren habe, war für mich sofort klar: Da möchte ich gerne meinen Beitrag leisten. Das Team der FH St. Pölten war sehr nett, und wir haben in einer wirklich angenehmen Atmosphäre gedreht. Jederzeit gerne wieder.“

Bei der Entwicklung der Zuspielsequenzen bestand für unser Ausbildungsfernsehen c-tv die größte Herausforderung darin, ein Format zu gestalten, das für die Zielgruppe authentisch wirkt und der Medienrealität von Jugendlichen entspricht. „Um den Look eines Videoanrufs möglichst originalgetreu zu imitieren, wurden professionelle Workflows der Filmproduktion auf die Nutzung von Smartphones und Tablets übertragen“, erzählt Felix Blasinger, Junior Professor im Studiengang Medientechnik. „Durch zeitlich getriggerte und farblich abgestimmte Lichteffekte wurde ein Serverraum der FH St. Pölten in das Zentrum einer dramatischen Blackout-Szene verwandelt. In der Postproduktion wurden dem Medium entsprechende Grafiken und Störartefakte eingefügt, um die immersive Wirkung der Geschichte zu verstärken.“

Testphasen & Vorbereitung auf den Start 2026

„Für Herbst und Winter stehen nun die Labor- und Feldtestphasen an. Hier werden alle Komponenten des Escape-Rooms – Lerninstallationen, Infomaterialien, Medienzuspielungen etc. – zusammengefügt und als Spieleformat verknüpft. Ausgewählte Testzielgruppen werden dazu eingeladen, das Szenario zu spielen und gemeinsam mit unserem Team zu evaluieren“, sagt Braun weiter.

Die Daten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden dann im Rahmen des gestaltungsorientierten Forschungsansatzes zur Weiterentwicklung und Ausarbeitung von (teil-)generalisierbaren Gestaltungsempfehlungen für Escape-Room-Lernszenarien genutzt.

Für die Zielgruppe soll es dann im Frühjahr 2026 so weit sein: Das Escape-Room-Szenario zum Thema „Blackout“ wird endlich öffentlich buchbar gemacht. 

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Dipl.-Ing. Dr. techn. Braun Christoph, BSc

Dipl.-Ing. Dr. techn. Christoph Braun , BSc

Professor Smart Engineering (BA) technischer Bereichsverantwortlicher Elektronik und Industrie 4.0
Labor Service
Department Medien und Digitale Technologien