SDG 2 Kein Hunger: Nachhaltige Ernährungssysteme
Im zweiten Beitrag im Rahmen der SDG-Themenserie gibt Senior Researcher Ursula Trübswasser Einblick in ihre Forschung
Senior Researcher Ursula Trübswasser über ihre Forschung zu pflanzenbasierter Gemeinschaftsverpflegung
Wie regionale Projekte globale Wirkung entfalten
Weltweit leiden noch immer Hunderte Millionen Menschen an Hunger, während gleichzeitig große Mengen an Getreide und Soja nicht direkt auf den Tellern landen, sondern als Futtermittel für die Produktion tierischer Erzeugnisse eingesetzt werden. Das macht deutlich: Unser Ernährungssystem braucht Veränderung.
Warum Pflanzen den Unterschied machen
Eine stärker pflanzenbasierte Ernährung nutzt Ressourcen wesentlich effizienter und ist auch gesünder.
- Für ein Kilo Fleisch muss im Schnitt 10x so viel Energie aufgewendet werden wie für eine im Ernährungswert gleiche Menge pflanzenbasierte Nahrung.
- Weniger Fleischkonsum bedeutet weniger Flächenverbrauch, geringere Treibhausgasemissionen und mehr Anbauflächen für Nahrungsmittel, die direkt auf den Teller kommen.
- Die weltweit verbrauchte Menge an Getreide für Futtermittel und Nahrungsmittel ist in etwa gleich groß.
- Eine pflanzenbasierte Ernährung kann durch die Aufnahme von mehr Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien sowie eine geringere Aufnahme von gesättigten Fetten und Cholesterin dazu beitragen, das Risiko chronische Krankheiten zu senken.
- Expert*innen sind sich einig - pflanzenbasierte Ernährung ist nicht nur gesund, sondern auch ein wichtiger Baustein zur weltweiten Hungerbekämpfung.
Unser Beitrag mit Flora wächst
Mit dem Projekt „Flora wächst – Wendepunkte für eine pflanzenbasierte Gemeinschaftsverpflegung“ soll diese Idee konkret in die Praxis umgesetzt werden. Gemeinsam mit Betrieben, die das steirische Gütezeichen „Grüner Teller“ tragen, arbeitet Styria vitalis daran, pflanzenbasierte Gerichte fest in der Gemeinschaftsverpflegung zu verankern. Die FH St. Pölten beforscht, wie die Akzeptanz für diese Speisen in der zu verbessert werden kann. Dabei erhebt das Team rund um Ursula Trübswasser als wissenschaftlicher Partner welche Herausforderungen und Chancen Betriebe bei der Umstellung zu einer stärker pflanzenbasierten Gemeinschaftsverpflegung erleben und sammelt best practice Beispiel zur Akzeptanzförderung von pflanzenbasierten Speisen.
Global denken – lokal handeln
Auch wenn lokale Projekte wie dieses den globalen Hunger nicht allein beseitigen können, setzen sie ein starkes Signal für verantwortungsvolle und nachhaltige Ernährungssysteme und machen deutlich, dass Veränderung möglich ist. Dabei wirken die gesammelten Best-Practice-Beispiele von “Flora wächst” und ähnlichen Projekten als Samenkorn weiterer Initiativen und Projekte am Weg zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem.
Über die SDG-Themenserie
Im Rahmen unserer SDG-Themenserie widmen wir uns jede Woche einem der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die ausgewählten Beiträge zeigen dabei exemplarisch, wie die FH St. Pölten zu einer nachhaltigen Zukunft beiträgt. Dabei beleuchten wir vielfältige Themen – von Altersarmut über AI for Green bis hin zu strategischen Partnerschaften und Netzwerken.
