Serie: Wiedersehen macht Freude

In dieser Serie möchten wir einige erfolgreiche Absolvent*innen von Marketing & Kommunikation vorstellen, die an die FH als Lehrende zurückkehren

Viele unserer Absolvent*innen starten vielversprechende internationale Karrieren. Sie gehen ins Ausland, klettern die Karriereleitern hoch, sammeln Erfahrungen. Manche kommen zu uns zurück und geben ihr Wissen an unsere Studierende weiter. Davon möchten wir einige vorstellen:

Christoph Brenner im Interview

Christoph Brenner, Managing Partner bei DOMICOM GmbH, wurde von Studiengangsleiter des Studiengangs Marketing & KommunikationHelmut Kammerzelt, befragt:

Name, Unternehmen, Funktion & was ich dort wirklich arbeite?

Christoph Brenner, DOMICOM GmbH, Managing Partner.

Als Gesellschafter und Managing Partner der DOMICOM bin ich für die Betreuung unserer Kunden zuständig, die Koordination aller Kampagnen inklusive aller Mitarbeitenden, die an der Kundenabwicklung und -entwicklung beteiligt sind.

Welche Lehrveranstaltungen unterrichte ich?

Beide Lehrveranstaltungen sind im Bachelor Marketing & Kommunikation:

  • Zunächst handelt es sich um „Spezialbereiche der Media- und Kommunikationsplanung“ im 5. Semester und
  • zudem darf ich als Vertretung „Dialogmarketing“ im 4. Semester unterrichten.

Was war die größte Überraschung beim Umstieg von Student/Alumnus zu Lektor? Was läuft (komplett) anders, als ich mir das in Studentenzeiten vorgestellt habe?

Ich muss zugeben, dass ich mir als Student kaum Gedanken über die Rolle eines Lektors gemacht habe. Rückblickend hätte ich wohl nicht erwartet, wie arbeitsintensiv – aber auch wie bereichernd – es ist, eine Lehrveranstaltung zu konzipieren, Inhalte im Detail aufzubereiten und diese so zu vermitteln, dass sie für die Studierenden praxisnah und spannend bleiben. Als Student habe ich erlebt, wie unterschiedlich Lehrende Inhalte präsentieren – Einige haben mich nachhaltig begeistert. Dies hilft mir heute dabei, bewusst einen Unterrichtsstil zu entwickeln, der nicht nur verständlich, sondern auch greifbar und lebendig ist.

Ist es gegenüber den Student*innen ein Vor- oder ein Nachteil, eine studentische „Marketing & Kommunikation“-Vergangenheit zu haben? Warum? Wie reagieren die Student*innen auf diese?

Ganz klar ein großer Vorteil. Einer ist definitiv die Fähigkeit, sich in die Perspektive der Studierenden hineinzuversetzen. Diese Empathie ist aus meiner Sicht hilfreich, um einen lebendigen und aktiven Unterrichtsstil zu gestalten. Man weiß selbst noch genau, wie es sich auf der anderen Seite angefühlt hat – und wie sehr ein guter Lektor oder eine gute Lektorin begeistern, motivieren und manchmal sogar prägen kann.

Gerade deshalb bin ich als Lektor nicht nur hochmotiviert, sondern auch demütig. Es ist eine schöne und verantwortungsvolle Aufgabe, den Nachwuchs unserer Branche ein Stück weit zu begleiten, zu inspirieren – und vielleicht auch vereinzelt mitzuprägen. Das, was für mich als „MuK“-Student einen guten Lektor ausgemacht hat, möchte ich nun selbst für die Studierenden sein. In diesem Perspektivenwechsel liegt aus meiner Sicht ein echter Mehrwert.

Wie wurde ich von meinen ehemaligen Lehrenden und jetzigen Kolleg*innen aufgenommen?

Ich bin zwar nicht mit allen Lektor*innen im engen Austausch, aber mit jenen, zu denen ich Kontakt habe, verbindet mich ein sehr gutes, kollegiales Verhältnis. Als ehemaliger Jahrgangssprecher kenne ich viele Lehrende noch aus meiner Studienzeit. Das hat den Einstieg für mich sehr erleichtert: Ich wurde von Anfang an herzlich, wertschätzend und freundschaftlich aufgenommen.

Wie ticken die Student*innen (im Vergleich zu meiner Zeit)?

Das ist schwer pauschal zu beantworten – ich glaube, im Kern hat sich gar nicht so viel verändert. Natürlich sind die Rahmenbedingungen heute anders als noch vor zehn Jahren, aber meine Erfahrung zeigt: Wenn man Studierenden mit Wertschätzung begegnet, fachlich gut vorbereitet ist und offen sowie ehrlich kommuniziert, dann ziehen Viele voll mit.

Was ich allerdings schon beobachte, ist ein stärker ausgeprägtes Bedürfnis danach, den Sinn hinter dem Gelernten zu verstehen und einordnen zu können. Dieses bewusste Hinterfragen scheint mir heute präsenter zu sein als damals – und genau darin liegt auch eine große Chance für lebendigen und relevanten Unterricht.

Was hat sich im Studium und an der FH seit meiner Zeit verändert?

Der Campus…nein Spaß bei Seite 😉

Abgesehen davon, dass die neuen Räumlichkeiten und die moderne Ausstattung ideale Bedingungen für interaktive und lebendige Lehre bieten, hat sich vor allem der Studiengang „Marketing und Kommunikation“ deutlich weiterentwickelt. Er wird heute ganz anders gelebt als noch vor zehn Jahren – aber er ist nach wie vor genauso relevant.

Was besonders positiv auffällt: Der Studiengang hat es geschafft, sich laufend an die Anforderungen der Berufswelt anzupassen. Die Studierenden werden nicht nur fachlich fundiert ausgebildet, sondern setzen sich auch intensiv mit aktuellen Themen auseinander – und kommen so bestens vorbereitet in die Praxis.

Was will ich den Student*innen (neben den Inhalten der Lehrveranstaltungen) mitgeben?

Ich versuche vieles von dem, was mir wichtig ist, direkt in den Lehrveranstaltungen mitzugeben – auch über den reinen Inhalt hinaus. Aber wenn ich zum Schluss eine Sache betonen darf, dann diese: Jeder geht seinen eigenen Weg – und das ist auch gut so.

Aber: Geht aktiv auf die Menschen in der Branche zu. 99 % werden sich freuen, euch zu unterstützen. Die Kommunikationsbranche weiß, wie groß der Bedarf an gut ausgebildetem Nachwuchs ist – und viele sind bereit, ihr Wissen und ihre Erfahrung zu teilen. Diese Unterstützung ist da – aber den Weg müsst ihr am Ende selbst gehen.