Digitalisierung als Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft

#Digital Management & Sustainability (MA)

DPP4PLASTICS erforscht den digitalen Wandel in der Kunststoffindustrie

Die Kunststoffindustrie steht vor großen Veränderungen. Um Kunststoffe umweltfreundlicher herzustellen und wiederzuverwenden, braucht es nicht nur neue Materialien – sondern auch präzise Informationen: Welche Kunststoffe sind in einem Produkt enthalten? Wie wurden sie verarbeitet? Und wie gut lassen sie sich recyceln?

Diese Informationen sind entscheidend für das Recycling. Nur wenn Abfallunternehmen genau wissen, was im Material steckt, können sie daraus hochwertige neue Kunststoffe – sogenannte Rezyklate – produzieren. Gleichzeitig wird mehr Transparenz gefordert: Hersteller*innen müssen in Zukunft belegen, wie nachhaltig und wiederverwertbar ihre Produkte wirklich sind.

Ein zentrales Instrument dafür ist der Digitale Produktpass (DPP) – ein europaweit geplanter Datenstandard, der die Zusammensetzung, Herkunft und Recyclingfähigkeit von Produkten transparent macht.

Gemeinsam den Wandel gestalten

Das Forschungsprojekt DPP4PLASTICS untersucht, was Unternehmen brauchen, um diesen digitalen Produktpass sinnvoll und rechtssicher umzusetzen. Dabei geht es um drei zentrale Fragen:

  • Welche technischen Voraussetzungen sind nötig? (z. B. neue Software, Datenformate oder Prozesse)
  • Welche rechtlichen Fragen stellen sich? (z. B. Umgang mit vertraulichen Informationen)
  • Welche Veränderungen braucht es im Unternehmen? (z. B. Rollenverteilung, digitale Kompetenzen, Dokumentationspflichten)

Das Ziel: Unternehmen sollen besser verstehen, wie sie sich auf neue Anforderungen vorbereiten können – und welche Chancen sich dabei für nachhaltige Geschäftsmodelle ergeben.

Forschung zusammen mit Praxis und Gesellschaft

Das Projekt verfolgt einen partizipativen Ansatz: Das heißt: Neben Expert*innen, werden auch Laien, Interessenvertretungen und Praktiker*innen miteinbezogen. Gemeinsam wird analysiert:

  • welche Prozesse angepasst werden müssen (z. B. Metadatenschemata, Schnittstellen, Rollenverteilung),
  • welche rechtlichen Herausforderungen entstehen (z. B. Datenschutz, Geschäftsgeheimnisse),
  • welche Tools und digitalen Kompetenzen benötigt werden,
  • wie sich der Wandel auf Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle auswirkt (z. B. Rücknahmesysteme, „Plastics as a Service“).

Wie der DPP die Zukunft der Kunststoffindustrie prägt

DPP4PLASTICS macht deutlich: Ein Digitaler Produktpass ist nicht nur ein technisches Detail – er steht für einen Wandel in der Art, wie wir mit Ressourcen umgehen. Digitale Transparenz kann helfen, Kreisläufe zu schließen, Ressourcen zu sparen und wirtschaftlich nachhaltiger zu produzieren. Dafür müssen Technik, Recht und Praxis Hand in Hand arbeiten.

Digitalisierung als Motor nachhaltiger Innovation

Die Studie zeigt, wie die digitale Transformation genutzt werden kann, um nachhaltiges Wirtschaften aktiv mitzugestalten. Es verbindet Forschung, Lehre und Praxis – und macht Digitalisierung zu einem Werkzeug für Nachhaltigkeit.

Studierende erhalten im Masterstudium Digital Management & Sustainability nicht nur theoretisches Wissen, sondern lernen in praxisnahen Forschungsprojekten wie diesem:

  • wie nachhaltige Innovation in Unternehmen umgesetzt wird,
  • wie regulatorische Rahmenbedingungen den Wandel beeinflussen,
  • wie Daten, Technologien und neue Geschäftsmodelle zur Kreislaufwirtschaft beitragen können.

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