Gegenüberstellung des Ernährungsverhaltens von Jugendlichen im NEET-Status (not in education, employment or training) mit aktuellen Ernährungsempfehlungen

Bachelor-Studiengang Diätologie

Stefanie Gstöttinger, BSc (Jg. 2014/2017)

Betreuerin: Dr. Elisabeth Höld

  • Präsentation der Bachelorarbeit im Rahmen des 35. Ernährungskongresses des Verbands der Diaetologen Österreichs, Wien, 08.-09.03.2018

Abstract

Einleitung:

Non-communicable diseases (NCDs) sind unübertragbare, chronische Krankheiten und können durch gesundheitsnachteilige Verhaltensweisen begünstigt werden (Probst-Hensch, Tanner, Kessler, Burri & Künzli, 2011), deshalb ist eine gesunde Ernährung im Kindes- und Jugendalter wichtig (Inchley et al., 2013, S. 2). Sozial benachteiligte und bildungsferne Bevölkerungsgruppen sind einem höheren Risiko ausgesetzt, an NCDs zu erkranken (Alwan & World Health Organization, 2011, S. 33f).

Zielsetzung:

Das Ziel dieser Untersuchung war es festzustellen, welches Ausmaß der Migrationshintergrund auf das Ernährungsverhalten bei Jugendlichen im NEET-Status einnimmt.

Methodik:

Im hermeneutischen Teil der Arbeit wurden Ernährungsempfehlungen für Jugendliche von OptimiX® und der aid-Ernährungspyramide und mögliche NCDs beschrieben.
Da die Daten zum tatsächlichen Gesundheitsverhalten Jugendlicher dieser NEET-Schicht limitiert sind, wurden diese für den empirischen Teil der Arbeit im Rahmen eines Projektes im Dezember 2015 und Jänner 2016 erhoben. Das GAAS-Projekt („Projekt zur Förderung der Gesundheitskompetenzen von Jugendlichen, die sich nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung befinden“) ist ein interdisziplinäres Projekt der Fachhochschule St. Pölten, der Universität Wien, der Produktionsschule spacelab in Wien und der Mobilen Jugendarbeit Nordrand in St. Pölten.

Ziel ist die Stärkung der Gesundheitskompetenzen von Jugendlichen im NEET-Status (not in employment, education or training) (Fachhochschule St. Pölten, o. J.). Mittels semiquantitativer, retrospektiver Fragebogenerhebung wurden 53 Jugendliche im NEET-Status zu ihrem Ernährungsverhalten befragt. Die statistische Auswertung gibt darüber Auskunft, inwiefern sich jenes der Proband*innen (n=53) zu den Ernährungsempfehlungen von OptimiX® unterscheiden.

Ergebnisse:

Es wurde festgestellt, dass sich der Konsum von Gemüse signifikant von dem empfohlenen dreimal täglichen Verzehr unterscheidet (p=0,00), ebenso wie der Konsum von Limonaden, der ein- bis max. zweimal wöchentlich geduldet wird (p=0,00). Der Verzehr von Fleisch und Wurstwaren unterscheidet sich hingegen nicht signifikant von den empfohlenen drei Portionen wöchentlich (p=1,00).

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse bedeuten, dass sozial benachteiligte Bevölkerungsschichten ein diätologisches Arbeitsfeld darstellen, um die Gesundheitskompetenzen zu stärken. Im Ausbildungsplan sollten daher einerseits die Ungleichheiten dieser Zielgruppe stärker behandelt und andererseits vermehrt Herangehensweisen an diese Bevölkerungsschicht vermittelt werden.

Literaturverzeichnis

Alwan, A. & World Health Organization. (2011). Global status report on noncommunicable diseases 2010. World Health Organization. Zugriff am 29. Dezember unter http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/44579/1/9789240686458_eng.pdf
Fachhochschule St. Pölten. (o. J.). GAAS – Projekt zur Förderung der Gesundheitskompetenzen von Jugendlichen, die sich nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung befinden. Zugriff am 4. März 2017 unter https://gaas.fhstp.ac.at/
Inchley, J., Currie, D., Young, T., Samdal, O., Torsheim, T., Augustson, L., … Barnekow, V. (2013). Growing up unequal: gen-der and socioeconomic differences in young people’s health and well-being. Zugriff am 18. Oktober 2016 von http://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/9/7/0/CH1444/CMS1427118828092/hsbc_growing-up-unequal.pdf
Probst-Hensch, N., Tanner, M., Kessler, C., Burri, C. & Künzli, N. (2011). Prevention: a cost-effective way to fight the non-communicable disease epidemic. Swiss Medical Weekly, 1–8. http://doi.org/10.4414/smw.2011.13266