Kann ein 4-wöchiges Hüftmuskeltraining den Schmerz bei Läufer/innen mit patellofemoralen Schmerzsyndrom verringern?

Bachelor-Studiengang Physiotherapie

Daniela Havelka
01.02.2013

Abstract

Hintergrund:

Das patellofemorale Schmerzsyndrom (PFSS) ist insbesondere unter Läufer/inne/n ein häufiges Krankheitsbild (Davis & Powers, 2010). Hüftmuskelschwächen und biomechanische Veränderungen des Hüftgelenkes wurden bei Patient/inn/en mit PFSS festgestellt (Bolgla et al., 2008; 2011; Dierks et al., 2008; Ireland et al., 2003; Petersen et al., 2010; Robinson & Nee, 2007; Salsich & Long-Rossi, 2010; Souza & Powers, 2009). Daher leitet sich ein Hüftmuskeltraining als Behandlungsmethode ab (Ferber et al., 2011; Fukuda et al., 2010).

Fragestellungen:

Es galt zu untersuchen, ob ein 4-wöchiges Hüftmuskeltraining den Schmerz bei Läufer/inne/n mit PFSS verringern, die Funktion im Kniegelenk verbessern und die Hüftmuskelkraft erhöhen kann. Desweiteren wurde überprüft, ob die potentiell beobachtbaren Veränderungen klinisch relevant sind.

Methodik:

Als Studiendesign wurde ein Single-Group-Pretest-Posttest-Design mit 3 Messzeitpunkten (vor+nach der Intervention, 2,5 Monate später) gewählt. Die Versuchsgruppe (N=4, 2 weiblich, 2 männlich) führte als Intervention ein 4-wöchiges Hüftmuskeltraining durch. Als Messparameter wurden die VAS-Scala, der AKPS-Score und ein Kraftmessgerät verwendet. Die Daten wurden mittels deskriptiver Statistik, MDC und MCID mit Hilfe der Programme IBM SPSS-Statistics (Version 20) und Microsoft Excel 2007 ausgewertet.

Ergebnisse:

Es wurde eine objektiv-messbare (MDC) und klinisch-relevante (MCID) Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung bei der 2. und 3. Messung jeweils im Vergleich zur Baseline festgestellt. Am 3. Zeitpunkt war die Schmerzintensität wieder höher (teils objektiv messbar, teils klinisch relevant) als bei der 2. Messung. Eine Funktionsveränderung war in diesem Zeitraum nur objektiv messbar oder nicht messbar. Die Analyse der Kraftwerte war aufgrund fehlender Definition des MDC und MCID für die Kraftmessung in der Literatur nicht aussagekräftig.

Schlussfolgerungen:

Die Analyse der Ergebnisse und ihr Vergleich mit vorhandener Literatur lässt vermuten, dass ein Hüftmuskeltraining ein effektiver Behandlungsansatz bei Patient/inn/en mit PFSS zu sein scheint. Um dies mit Sicherheit sagen zu können, bedarf es noch vieler weiterer wissenschaftlicher Studien.