1. Platz beim GOTS Digital Orthopedics Award 2025

Interdisziplinäres Team der FH St. Pölten und des Orthopädischen Spitals Speising mit Digitalisierungsaward ausgezeichnet.

Digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz und Cloud Computing eröffnen völlig neue Möglichkeiten. Was früher nur in spezialisierten Biomechanik-Laboren möglich war, kann heute, zumindest in Ansätzen, nahezu überall durchgeführt werden. Auch wenn die Genauigkeit solcher Systeme derzeit noch hinter etablierten Ganganalysestandards zurückliegt, schreitet die Entwicklung rasant voran und weckt große Erwartungen für zukünftige Anwendungen.

Vor diesem Hintergrund wurde ein interdisziplinäres Forschungsteam aus dem Institut für Gesundheitswissenschaften, dem Institut für Creative\Media/Technologies, dem Center for Digital Health and Social Innovation (CDHSI) und dem Orthopädischen Spitals Speising mit dem 1. Platz des GOTS Digital Orthopedics Award 2025 ausgezeichnet. Der Preis der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) prämiert jährlich herausragende Forschungsarbeiten aus dem Bereich der digitalen Medizin und ist mit 1.000 Euro dotiert.

Das prämierte Team der FH St. Pölten:

Mark Simonlehner, Viktoria Quehenberger, Bernhard Dumphart, Philipp Wegscheider, Djordje Slijepcevic und Brian Horsak.

Digitalisierung in der biomechanischen Funktionsdiagnostik

Die GOTS ist die größte Fachgesellschaft für Sportorthopädie und Sporttraumatologie im deutschsprachigen Raum, mit über 1.500 Mitgliedern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie wurde 1986 gegründet, um die Qualität der sportmedizinischen Versorgung zu fördern, wissenschaftlichen Austausch zu stärken und evidenzbasierte Standards in der Behandlung von Sportverletzungen zu etablieren.

Mit dem Digital Orthopedics Award würdigt die GOTS innovative Forschungsbeiträge zu Themen wie Wearables, KI in der Medizin, digitale Bewegungsanalyse, Tele-Rehabilitation oder Big Data, Themenfelder, die zunehmend an Bedeutung für Prävention, Rehabilitation und klinische Entscheidungsunterstützung gewinnen.

Smartphonebasierte Ganganalyse: Validität und Reliabilität

Die prämierte Studie mit dem Titel „Ganganalyse mit dem Smartphone? Validität und Reliabilität einer KI-gestützten, monokularen markerlosen 3D Ganganalyse“ untersuchte, inwieweit KI-gestützte Verfahren auf Basis einfacher Smartphone-Videos die dreidimensionale Bewegungsanalyse unterstützen können.

Die Studie zeigte, dass solche Systeme in der Lage sind, grundlegende Bewegungsparameter mit moderater Genauigkeit zu erfassen. Während die Präzision damit zurzeit noch hinter dem markerbasierten Goldstandard liegt, verdeutlichen die Ergebnisse das Potenzial dieser Ansätze für eine künftig niedrigschwellige, mobile und ortsunabhängige Bewegungsanalyse.

Publikation in Journal of Biomechanics

Die Ergebnisse der Arbeit wurden in der internationalen Fachzeitschrift Journal of Biomechanics veröffentlicht:
Horsak B., Simonlehner M., Quehenberger V., Dumphart B., Wegscheider P., Kranzl Andreas (Leiter des Ganglabor am Orthopädische Spital Speising), Slijepcevic D. (2025). Validity and reliability of monocular 3D markerless gait analysis in simulated pathological gait: A comparative study with OpenCap. Journal of Biomechanics. Journal of Biomechanics, 193, 112986.

Interdisziplinäre Forschung mit Zukunft

Die Auszeichnung unterstreicht, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Physiotherapie, Sportwissenschaft, digitalen Technologien und klinischer Orthopädie neue Wege in der digitalen Gesundheitsforschung eröffnet.

Mit Projekten wie diesem setzt das Center for Digital Health and Social Innovation (CDHSI) der FH St. Pölten gemeinsam mit Partnerinstitutionen wie dem Orthopädischen Spital Speising wichtige Impulse für eine evidenzbasierte und zugleich praxisnahe Weiterentwicklung digitaler Diagnostik in der Orthopädie und Rehabilitation.

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FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Horsak Brian

FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Brian Horsak

Leiter Center for Digital Health and Social Innovation Senior Researcher Institut für Gesundheitswissenschaften Department Gesundheit