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Besserer Zugang zur Gesundheit mit Digital Health

Bericht zur build.well.being 2021 der FH St. Pölten

build.well.being 2021

Die alljährliche build.well.being ist eine kostenfreie Netzwerkveranstaltung für Fachkräfte aus dem Bereich Digital Healthcare. Angehörige von Gesundheitsberufen treffen auf Entwickler*innen, angewandte Forschung verschmilzt mit innovativen Ideen von Studierenden, Unternehmen können sich mit Start-ups und Expert*innen vernetzen.

Schwerpunkt bei der diesjährigen Veranstaltung war das Thema „Access all areas – wie inklusives Design eine inklusivere Gesellschaft formt“.

Plädoyer für inklusives Design und Barrierefreiheit

Der kurze Nachmittag mit über 100 Teilnehmer*innen startete mit einem Plädoyer für inklusives Design und Barrierefreiheit für alle. Die Keynote zum Thema „Accessibility und Assistive Technology – wo partizipatives Design für eine inklusivere Gesellschaft beginnt“ hielt Klaus Miesenberger, Vorstand des Instituts „Integriert Studieren“ der Johannes Kepler Universität Linz.

„Wir sind überwältigt von der Geschwindigkeit und umfassenden Durchdringung der Digitalisierung. Vom wissenschaftlichen Fokus in beinahe allen Disziplinen bis hin zum breiten öffentlichen und medialen Diskurs wird alles von Digitalisierung überdeckt. Wir dürfen dabei, vor allem wenn es um den Gesundheitsbereich geht, ältere und behinderte Menschen nicht aus den Augen verlieren. Digitalisierung ist nur dann nützlich und findet Akzeptanz, wenn sie lebenspraktische Werkzeuge liefert und die Schnittstelle zum Menschen gut funktioniert. Dabei spielen assistierende Technologien und Barrierefreiheit eine zentrale Rolle“, sagt Miesenberger, der in seinem Vortrag einen Vorschlag mit 7 Punkten präsentierte, wie dies Teil von Forschung, Entwicklung und Praxis werden kann.

Mit Eye-Tracking gegen Kurzsichtigkeit

Vanessa Leung vom Center for Digital Health and Social Innovation der FH St. Pölten berichtete aus dem Projekt „Taking Eye-Tracking to the Real World“. Es nutzt Eye-Tracking- und Sensortechnologie zum Beobachten der Sehgewohnheiten von Kindern in der Schule, um Kurzsichtigkeit vorzubeugen. Denn durch die erhöhte Bildschirmzeit vor allem während der Pandemie nimmt die Kurzsichtigkeit unter Kindern stark zu.

„Die vermehrte Kurzsichtigkeit bei Kindern hängt von Lebensgewohnheiten ab, die schwierig zu beobachten sind. Wir haben Blickerfassung und Sensortechnologie zusammengebracht, um das visuelle Verhalten der Kinder quantitativ zu messen. Mit dieser Technologie können wir viele Verhaltensmuster des täglichen Lebens studieren, für die noch keine verlässlichen Daten vorliegen“, erklärt Leung.

Hilfe für Patient*innen: Studierende stellen ihre Projekte vor

Studierende des Studiengangs Digital Healthcare der FH St. Pölten stellten ihre innovativen Ideen vor – von einer visuellen Einführung für die Radiotherapie über sprachgestützte Hörübungen für Kinder mit Cochlea-Implantaten bis zu motivierenden Apps zum Spielen an der freien Luft.

Ihr Projekt vorgestellt hat auch Anna-Magdalena Springer: "Mein Ziel als Radiologietechnologin ist es, Patient*innen zu helfen, indem ich für stressfreie und leicht verständliche Behandlungen sorge. Unser Projekt ‚BreathX‘ bietet ein audiovisuelles Feedback für Patient*innen während der Strahlentherapie, um eine angenehme Behandlungsumgebung zu schaffen. Der Studiengang Digital Healthcare ermöglicht es mir, mein medizinisches Fachwissen mit Digitalisierungsthemen wie Sensorik und User Interface Design zu verbinden. Es war toll, den von unserem interdisziplinären Team gebauten Prototyp auf der build.well.being zu präsentieren.“

Zum Abschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit zu einem "Inspiring Chat" mit Expert*innen. Es diskutieren: Petra Plunger vom Center for Digital Health and Social Innovation der FH St. Pölten, Klaus Miesenberger und Vanessa Leung.

„Wir wollen mit der Veranstaltung zur breiteren Umsetzung von inklusivem Design und Barrierefreiheit motivieren. In einem Inspiring Chat diskutierten die teilnehmenden Expert*innen schließlich die Voraussetzungen und Versprechungen eines digitalen Gesundheitssystems für Wohlbefinden und Pflege“, erklärt Jakob Doppler, Leiter des Studiengangs Digital Healthcare der FH St. Pölten und Organisator der Veranstaltung.

Kooperationspartner*innen

Partner*innen und Unterstützer*innen der Veranstaltung sind: Digital Makers Hub, Digital Innovation Hub Ost (DIHOST), AAL Austria, Österreichische Gesellschaft für Public Health, Europaregion Donau Moldau und Ecoplus.

Der Digital Makers Hub und Digital Innovation Hub Ost (DIHOST) sind Initiativen mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort im Rahmen des Forschungsprogramms "Digital Innovation Hub in Österreich". Die Europaregion Donau-Moldau (EDM) wird gefördert von Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

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FH-Prof. Doppler Jakob, MSc

FH-Prof. Jakob Doppler, MSc

Studiengangsleiter Digital Healthcare (MA)
Department Medien und Digitale Technologien
Leiter Center for Digital Health and Social Innovation
Department Gesundheit
FH-Prof. Jakl Andreas, MSc

FH-Prof. Andreas Jakl, MSc

FH-Dozent Department Medien und Digitale Technologien