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Wie Sozial- und Wohlfahrtsstaat für Freiheit sorgt

"University goes public": Arbeiterkammer Niederösterreich, GPA-djp und FH St. Pölten beleuchteten den Zusammenhang zwischen Freiheit und Gerechtigkeit

Hauptgebäude der FH St. Pölten
Copyright: Martin Lifka Photography

In Kooperation mit der Arbeiterkammer Niederösterreich und der GPA-djp veranstaltete die Fachhochschule St. Pölten die prominent besetzte Tagung "Freiheit durch Solidarstaat". Gemeinsam mit Expertinnen und Experten diskutierten Studierende und Lehrende der Sozialen Arbeit Themen der gesellschaftlichen Freiheit und Gleichheit.

Gleichheit grundlegend für Freiheit?

Gabriele Michalitsch von der Universität Wien legte die Grundlagen des Freiheitsbegriffes dar. Neoliberale Reformpolitik steht demnach in fundamentalem Widerspruch zur liberalen Freiheitsidee. Ohne gesellschaftliche Gleichheit gebe es keine Freiheit, resümierte Michalitsch.

Gaisbauer: Sozialstaat trägt zur Armutsreduktion bei

Helmut Gaisbauer von der Universität Salzburg widmete sich den Ursachen sozialer Ungleichheit. Der Sozialstaat hat demnach viel zur Armutsredaktion beigetragen. Aktuelle Reformen wie die der Sozial- und Mindesthilfe dränge viele Menschen an den sozialen Rand.

Streissler-Führer: Kampf für Verteilungsgerechtigkeit

Agnes Streissler-Führer zeigte die Bedeutung des Umlageverfahrens für soziale Gleichheit auf. Geld für einen funktionierenden Sozialstaat sei sehr wohl vorhanden. Es ist aber ungleich verteilt. Daher sei es Aufgabe der Gewerkschaften, für eine gerechtere Verteilung von Einkommen und Vermögen zu kämpfen.

Sozialstaat: Garantie für Freiheit

"Der Sozialstaat versucht, Freiheit durch Sicherheit zu garantieren, gebunden mit Bedingungen und auch der Einschränkung von Freiheit", so Christine Haselbacher, Leiterin des Bachelor Studiengangs Soziale Arbeit an der Fachhochschule St. Pölten, "Ein Bedingungsloses Grundeinkommen wäre eine passende Lösung für die Herausforderungen der Gegenwart.“

"University goes public"

"Wir wollen mit unserer Lehre und Forschung an die Öffentlichkeit gehen", kommentiert Tom Schmid, Professor für Sozialpolitik an der FH St. Pölten. Er leitet gemeinsam mit Patricia Renner die Ringvorlesung "Sozialstaat aus verschiedener Sicht" im Bachelor Studiengang Soziale Arbeit. "Unser Ziel als Hochschule ist, ein Forum zur Diskussion unterschiedlicher Gesichtspunkte zu bieten."