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Wie wird Zugfahren in 20 Jahren aussehen?

Interview von Otfried Knoll für das Wochenmagazin Profil und dessen Sonderbeilage zum Thema Nachhaltigkeit über die Zukunft des Bahnreisens

Die europäischen Bahnen sehen sich seit dem Ende der Corona-Maßnahmen mit einen Nachfrageboom konfrontiert, der mit den bestehenden Kapazitäten nur mehr schwer zu schaffen ist. Entsprechend voll sind die Auftragsbücher der Waggonbaufirmen, die mit der Produktion neuer Fahrzeuge für den Personenverkehr kaum nachkommen.

Kompliziertes Ticketing

Hürden zeigen sich aber auch beim Buchen durchgängiger Tickets über Ländergrenzen. Was bei Destinationen im Luftverkehr relativ einfach handzuhaben ist, erfordert bei Bahnbuchungen deutlich mehr Zeitaufwand und Frustrationspotenzial. Das haben auch wissenschaftliche Arbeiten in den Bahntechnologie-Studiengängen belegt. Allerdings erleben einfach buchbare Angebote wie Interrail für neue Altersgruppen gerade eine Renaissance. Das Klimaticket übertrifft alle Erwartungen, und in einigen Ländern fahren Senior*innen und Jugendliche sogar vollkommen gratis. Jedoch: Will man die Leute vom Flugzeug in die Bahn bringen, muss nicht nur das Buchen von Tickets einfacher werden, sondern die Bahnen müssen ihren Fahrgästen auch einen entsprechenden Wohlfühlfaktor bieten. Der muss sich vom oft nur mehr spartanischen Komfort der Airlines unterscheiden, und darin liegt noch viel Entwicklungspotenzial.

Europäisches Hochgeschwindigkeitsnetz?

Kernaussagen im Interview von Otfried Knoll, Leiters des Departments Bahntechnologie und Mobilität an der FH St. Pölten, sind, dass die aktuellen technischen Probleme der Bahnen wie Stromsystemgrenzen, unterschiedliche Signalsysteme oder das Thema der Betriebssprachen künftig auch dank KI weitestgehend gelöst sein werden. Trotz neu hinzu kommender Strecken wie der Koralmbahn Graz - Klagenfurt, Prag – Dresden, Stuttgart – Ulm und Brennerbasistunnel ist im Gegensatz zu Frankreich und Spanien noch auf längere Sicht ein durchgängiges Hochgeschwindigkeitsnetz in Mitteleuropa nicht in Sicht. Geschwindigkeit allein ist aber nicht alles und sie hat auch Vernunftgrenzen. Diese liegen im teils sehr alpinen Europa bei 250 bis maximal 300 km/h. Denn Hochgeschwindigkeitszüge müssen insbesondere im Tunnel einen enormen Luftwiderstand überwinden, das braucht viel Energie – und die wird kostbarer werden.

Die Zukunft der Bahn selbst mitgestalten

Wer nicht nur Passagier bei der Weiterentwicklung des Bahn sein will, sondern aktiv mitwirken will, findet an der FH St. Pölten das passende Studienangebot. Der Bachelor Studiengang Bahntechnologie und Mobilität ermöglicht den Studierenden, die Gesamtheit des Bahnsystems zu erfassen. Damit können bei Planungen von Teilsystemen die Wirkungen auf andere Teile des Systems beurteilt werden.

Im Master Studiengang Bahntechnologie und Management von Bahnsystemen wird auf dieses Systemverständnis aufgebaut und Expertise in bestimmten Fachgebieten aufgebaut. Gemeinsam mit Management-Skills können damit verantwortungsvolle Führungsaufgaben übernommen werden.

Studienplatz sichern

Die Bewerbungsfrist für die Studiengänge endet am 30. Juni 2023. Sichern Sie sich jetzt noch schnell Ihren Studienplatz!

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