„Die Zukunft von Corporate Access liegt in maßgeschneiderten Lösungen und einem starken Dreiklang aus Emittenten, Investoren und Access-Experten."

Master-Studiengang Digital Business Communications

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    „Die Zukunft von Corporate Access liegt in maßgeschneiderten Lösungen und einem starken Dreiklang aus Emittenten, Investoren und Access-Experten." Markus Tombers, Head of Corporate Access Germany bei Kepler Chevreux

    Im Interview: Markus Tombers

    Markus Tombers, Head of Corporate Access Germany bei Kepler Chevreux, im Gespräch mit Isabella Steiner und Monika Kovarova-Simecek

    Können Sie Beispiele für erfolgreiche Corporate Access-Programme nennen, die Sie in der Vergangenheit durchgeführt haben und die zu einer verbesserten Kommunikation und Beziehung zwischen Emittenten und Investoren geführt haben?

    Roadshows und Konferenzen sind nach wie vor das Bread & Butter Business im direkten Austausch zwischen börsennotierten Unternehmen und Investoren. Zum Beispiel organisieren unsere 13 lokalen Corporate Access Teams im Jahr mehr als 800 Roadshows und rund 20 physische und digitale Konferenzen für Emittenten jeder Marktkapitalisierung.

    Als ein traditionelles Format möchte ich hier, neben Roadshows, unsere German Corporate Conference nennen, die seit nun mehr 25 Jahren im Januar stattfindet. Hier können sich internationale Investoren, während 3 Tagen in Fireside Chats, Small Group oder One-on-One Meetings ein umfangreiches Bild über die aktuelle bzw. künftige Strategie von ca. 150 deutschen und österreichischen Unternehmen machen.

    Zu den neueren Möglichkeiten möchte ich unsere digitalen CEO/CFO Touren zählen – ein Format, das wir jeweils nach den Q1 bzw. Q3 Reportings anbieten. Dabei stellen sich die Vorstände der von uns gecoverten Unternehmen in einer Serien Video Call direkt den Fragen der Investoren. Diese Calls werden von Investoren und Emittenten sehr gerne genutzt, da durch die Moderation unserer Analysten die 45 Minuten sehr effektiv genutzt werden.

    Welche Maßnahmen hat Kepler Cheuvreux seit MiFID II ergriffen, um - trotz regulatorischer Einschränkungen - Emittenten und Investoren weiterhin effizient zusammenzubringen?

    Wir als Kepler Cheuvreux haben früh begonnen mit beiden Gruppen in Verhandlungen zu gehen und entsprechende Verträge geschlossen.

    Verträge, die wir mit Investoren haben, die unter das MIFID II Scope fallen, sind sehr unterschiedlich in ihrer Ausgestaltung. Das reicht vom eingeschränkten Zugriff auf unsere Webpage für 1 oder 2 User, bis hin zur Flat-Rate für all unsere Produkte ohne Beschränkung der Zugriffs-Wege oder der User Anzahl, dies beinhaltet dann also auch den Zugang zu Calls, Roadshows und Konferenzen.

    Investoren brauchen für ihre Anlageentscheidung eine Grundlage. Aus diesem Grund publizieren unsere Analysten Company Research.

    Für Emittenten, die auf Grund ihrer Größe/Marktkapitalisierung nicht im Focus der Investoren stehen, bieten wir die Möglichkeit des Bezahl Research / Paid Research an.

    Galt früher vielleicht die Annahme, dass Paid Research nicht ausreichend objektiv war, so hat sich dies durch die veränderte rechtliche Situation unter MIFID II zum positiven entwickelt und ermöglicht kleineren Unternehmen so die Chance als interessantes Investment entdeckt zu werden.

    Welche Plattformen oder Technologien nutzen Sie, um virtuelle und physische Meetings zwischen Emittenten und Investoren zu organisieren?

    Für unsere digitalen Formate nutzen wir hauptsächlich MS Teams oder Zoom und die damit verbundenen Kalendertools.

    Während der Pandemie nutzten wir ein eigenentwickeltes Konferenzprogramm, um die damals doch etwas ungewohnte virtuelle Welt ein bisschen dem Look & Feel einer physischen Konferenz anzupassen.

    Für das Targeting für Roadshows und anderen Meetings nutzen wir neben den bekannten Plattformen wie FactSet, Bloomberg, LSGE Workspace etc. vor allem unserer eigenes CRM-System. In diesem finden sich neben den Einträgen unserer Sales Kollegen u.a. die Research-Abrufe unserer Kunden, anhand derer sich Rückschlüsse auf deren Interesse an Unternehmen bzw. deren Peers schließen lassen.

    Wie sehen Sie die Zukunft von Corporate Access?

    Meiner Einsicht nach befindet sich Corporate Access, wie die gesamte Finanzindustrie, in einem ständigen Wandel und es ist unsere Aufgabe ständig an der Verbesserung des Austauschs zwischen Emittenten und Investoren zu arbeiten.

    Neben den bewährten Formaten, die zweifelsfrei weiterbestehen werden, wird es zukünftig mehr individuelle Lösungen im Rahmen von Corporate Access geben. Sei es durch die Zusammenstellung einer Investorenreise durch Europa, die die Value Chain eines Sektors näher beleuchtet, oder die Mithilfe bei der Organisation eines CMDs für einen Emittenten.

    Wichtig ist und bleibt auf jeden Fall, den Dreiklang zwischen Emittenten, Investoren und Corporate Access zu pflegen und weiter auszubauen.

    Weitere Informationen:

    • Studiengang

    Der berufsbegleitende Master-Studiengang Digital Business Communications bereitet ideal für Karriere in Corporate Communications, Public und Investor Relations oder Sustainability Communications vor. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Studiengangsleiterin Monika Kovarova-Simecek.

    • Expert Talks

    Weitere interessante Interviews können Sie in der Rubrik "Expert Talks" lesen.

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    FH-Prof. Mag. Kovarova-Simecek Monika

    FH-Prof. Mag. Monika Kovarova-Simecek

    Stellvertretende Leiterin des FH-Kollegiums Studiengangsleiterin Digital Business Communications (MA) Studiengangsleiterin Digital Management und Sustainability (MA) Stellvertretende Studiengangsleiterin Management und Digital Business (BA) Department Digital Business und Innovation