Signs of Life

#Digital Healthcare (MA) #Studierenden-Projekt

Das Projekt soll Menschen mit einer schweren Hörbeeinträchtigung die Möglichkeit bieten, das Wissen über Reanimation zu erlernen, zu vertiefen und zu überprüfen.

Signs of Life

Hintergrund

In Europa erleiden jährlich etwa 70-170 von 100.000 Menschen einen plötzlichen Herzstillstand, der damit die dritthäufigste Todesursache ist [1]. Eine frühzeitige kardiopulmonale Reanimation (CPR) durch Passant*innen verbessert die Überlebensraten nachweislich [2], [3].

Es wurden bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das Wissen über Reanimation zu verbessern und die Hindernisse für ihre tatsächliche Anwendung zu beseitigen. Dazu zählen unter anderen Informationskampagnen und die Einweisung von Schulkindern in den Umgang mit Notfällen [4].

Dies gilt jedoch nicht für Menschen mit schweren Hörbeeinträchtigungen, insbesondere für diejenigen, die in ihrem Alltag auf Gebärdensprache angewiesen sind. Die Forschung zu diesem Thema ist spärlich, es konnte jedoch gezeigt werden, dass Menschen mit Schwerhörigkeit/Gehörlosigkeit effektiv in Reanimation geschult werden können, wenn geeignete Maßnahmen getroffen werden [5], [6].

Projekt

Es hat sich gezeigt, dass Menschen mit einer schweren Hörbeeinträchtigung in Bezug auf das Leseverständnis und die Gesundheitskompetenz hinter ihren hörenden Mitmenschen zurückbleiben, weshalb die Form der Informationsvermittlung von zentraler Bedeutung ist [7], [8].

Reanimationskurse weisen bessere Ergebnisse vor, wenn sie in Gebärdensprache und über eine längere Kursdauer unterrichtet werden [9]. Unsere eigene Forschung zum Thema, im Rahmen derer wir mehrere Gehörlose interviewt haben, hat verdeutlicht, dass es einen großen Bedarf an geeigneten Bildungsmaßnahmen zu diesem Thema gibt, sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht.

Ziele

Eine Anwendung für Menschen mit einer schweren Hörbeeinträchtigung, um ihr Wissen über Reanimation auf angepasste Weise zu erlernen, zu wiederholen und zu vertiefen und zusätzlich die Möglichkeit zu erhalten, den Inhalt auf spielerische Art und Weise zu überprüfen. Zur Unterstützung der Lernerfahrung werden Videos mit Untertiteln und Gebärdensprachdolmetscher*innen sowie Textinformationen entwickelt.

Bibliographie

[1] J.-T. Gräsner et al., “European Resuscitation Council Guidelines 2021: Epidemiology of cardiac arrest in Europe,” Resuscitation, vol. 161, pp. 61–79, Apr. 2021, doi: 10.1016/j.resuscitation.2021.02.007. 

[2] D. M. Christensen et al., “Bystander cardiopulmonary resuscitation and survival in patients with out-of-hospital cardiac arrest of non-cardiac origin,” Resuscitation, vol. 140, pp. 98–105, Jul. 2019, doi: 10.1016/j.resuscitation.2019.05.014. 

[3] I. Hasselqvist-Ax et al., “Early Cardiopulmonary Resuscitation in Out-of-Hospital Cardiac Arrest,” New England Journal of Medicine, vol. 372, no. 24, pp. 2307–2315, Jun. 2015, doi: 10.1056/NEJMoa1405796. 

[4] B. W. Böttiger et al., “Kids Save Lives – ERC position statement on school children education in CPR.: ‘Hands that help – Training children is training for life,’” Resuscitation, vol. 105, pp. A1–A3, Aug. 2016, doi: 10.1016/j.resuscitation.2016.06.005. 

[5] C. Sandroni, P. Fenici, M. L. Franchi, F. Cavallaro, C. Menchinelli, and M. Antonelli, “Automated external defibrillation by untrained deaf lay rescuers,” Resuscitation, vol. 63, no. 1, pp. 43–48, Oct. 2004, doi: 10.1016/j.resuscitation.2004.03.010. 

[6] I. Ulusoy et al., “CAN DEAF PEOPLE LEARN AND APPLY BASIC LIFE SUPPORT?,” Pediatric Critical Care Medicine, vol. 22, no. Supplement 1 3S, p. 121, Mar. 2021, doi: 10.1097/01.pcc.0000739124.89353.4d. 

[7] S. R. Smith and V. J. Samar, “Dimensions of Deaf/Hard-of Hearing and Hearing Adolescents’ Health Literacy and Health Knowledge,” Journal of health communication, vol. 21, no. SUP2, p. 141, 2016, doi: 10.1080/10810730.2016.1179368. 

[8] J. A. Holt, “Stanford Achievement Test—8th Edition: Reading Comprehension Subgroup Results,” American Annals of the Deaf, vol. 138, no. 2, pp. 172–175, 1993, doi: 10.1353/aad.2012.0684. 

[9] J. A. Tomasetti, K. H. Beck, and H. E. Clearwater, “An analysis of selected instructional methods on cardiopulmonary resuscitation retention competency of deaf and non-deaf college students,” Am Ann Deaf, vol. 128, no. 4, pp. 474–478, Aug. 1983, doi: 10.1353/aad.2012.0954.